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Ewald Schurer
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Frage von Gerhard F. •

Frage an Ewald Schurer von Gerhard F. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Schurer,

als stellv. Mitglied im Gesundheitsausschuss frage ich Sie, ob Ihnen bekannt ist, dass die private Krankenversicherung für jemanden wie mich, der im Alter überwiegend auf die gesetzliche Rente angewiesen ist, fast unbezahlbar wird. Schon jetzt beträgt der Beitrag für meine KV/PV ca. 1/3 meiner Rente, obwohl ich wegen mehrmaliger über 10%iger Beitrags-Steigerungen in den letzten Jahren einen Tarif mit hoher Selbstbeteiligung gewählt habe. Wenn jetzt noch wie angekündigt eine deutliche Beitragssteigerung durch die Gesundheitsreform hinzukommt, ist der Tag nicht mehr fern, an dem die Hälfte meiner Rente für die Krankenkasse draufgeht ! Und das angesichts weiterer Nullrunden bei den Renten ! Leider war mir aufgrund meines Berufslebens (kurzes Zwischenspiel als Beamter) der Weg in die gesetzliche KV verwehrt. Besonders ärgert mich bei dem Thema PKV die ständige Polemik Ihres Gesundheitsexperten K. Lauterbach, der anscheinend nicht mitbekommen hat, dass viele Ärzte ohne Privatpatienten nicht über die Runden kämen.
Vor kurzem gab es einen Kinofilm mit dem Titel: Wer früher stirbt ist länger tot. Für uns Rentner gilt aber auch: Wer später stirbt ist länger arm.

Mit freundlichen Grüßen Gerhard Fuchshuber

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Fuchshuber,

vielen Dank für Ihre Anfrage vom 16.01.2007, in der Sie sich kritisch zur Gesundheitsreform 2007 und Ihren Beiträgen zur privaten Krankenversicherung äußern.

Mit der Reform galt es, das Gesundheitssystem auf sozialpolitische Herausforderungen der Zukunft einzustellen. So wurde beispielsweise ein umfangreicher Versicherungsschutz für alle Bürgerinnen und Bürger gewährleistet und durch strukturelle und wirtschaftliche Reformen, Transparenz geschaffen, Bürokratie abgebaut und vor allem die Versorgung qualitativ verbessert.

Bezüglich Ihres Anliegens zielt die Reform der privaten Krankenversicherungen dabei in erster Linie auf mehr Wettbewerb zwischen den Versicherungen und gerechte Beitragsleistungen seitens der Versicherten ab.
Dies erreicht man durch einen sogenannten Basistarif, der in seinem Leistungsumfang mit den gesetzlichen Krankenversicherungen vergleichbar ist und deren Höchstbeitrag nicht übersteigt. Bis zum 30. Juni 2009 können privat Versicherte in einen Basistarif eines Versicherungsunternehmens ihrer Wahl wechseln. Für ältere Versicherte ab 55 ist der Wechsel auch danach noch möglich, allerdings nur innerhalb des jeweiligen Versicherungsunternehmens. Dabei ist es auch möglich die Alterungsrückstellungen vollständig zu übertragen.

Diese Wahlfreiheit wird nicht nur den Kassenwettbewerb, sondern auch die Angebotsqualität erhöhen, um letztendlich auch Ihren Mehrbelastungen entgegenzuwirken.

Die Gesundheitsreform bleibt auch in diesem Zusammenhang ein tragfähiger Kompromiss. Sie beinhaltet, nicht zuletzt durch die allgemeine Versicherungspflicht und solidarischer Ausgleichsregelungen zwischen den Kassen eine klare sozialdemokratische Handschrift.

Mit freundlichen Grüßen
gez.
Ewald Schurer, MdB