Frage an Erwin Rüddel von Wiebke W. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Rüddel,
in Ihrer Antwort an mich schreiben Sie genau das, was die Politik nach außen immer schreibt. Aber das sind Textbausteine, die wir zu genüge kennen.
Ich wiederhole mich gerne nochmal, für Pflegende Angehörige gibt es:
1) Unter bestimmten Umständen Rentenpunkte, die werden aber bei Kombinationspflege gekürzt. Also wenn man Hilfe dazu holt, egal wie kurz und ob man mit anfasst, weil es nicht anders geht .
2) Arbeitslosenversicherung - für diejenigen, die AB 2017 pflegen.
Sie dürfen jetzt noch die Unfallversicherung mit anführen, für den Fall, dass uns etwas während der Pflege passiert.
Für Pflegende Angehörige, die noch einen Beruf haben, wurden 10 Tage mehr frei im Rahmen von Corona umgesetzt. Für KINDER wurden die Zuzahlungen für Heimplätze von Eltern angepasst, für Eheleute nicht!
Da viele Anbieter die Preise immer wieder anheben, sind die von Ihnen genannten 6 Wochen bei Schwerstpflegefällen hinfällig, auch schreiben Sie nichts von den Eigenanteilen, die jeder zahlen muss, wenn man Entlastung in Anspruch nimmt. TP kommt für hohe PG auch oft nicht in Frage.
Wir sparen den Staat ca 90 Mrd Euro im Jahr durch unsere Arbeit und landen teilweise in Hartz IV, viele müssen, da sie irgendwann selbst krank werden in vorgezogene Erwerbsunfähigkeitsrente gehen und/oder auch Altersarmut befürchten. Für ein Leben, welches oftmals 24 Stunden Pflege inkl. Bereitschaft und Sorge umfasst, dies 7 Tage in der Woche und 365 Tage im Jahr.
Die überarbeitete Pflegereform, die Herr Spahn gerade vorlegt, beschneidet die Tagespflege und die Verhinderungspflege (stundenweise) enorm, also geplante Verschlechterungen UND alle Leistungen sind für zu Pflegende!
Da Sie meine Frage nicht wirklich beantwortet haben, frage ich erneut. WAS wird zukünftig für Pflegende Angehörige gemacht?
Was machen SIE und Ihre Partei? Anhand Ihrer ersten Antwort würde ich denken, nichts. Oder?
Und bitte nicht wieder eine 0815 Antwort, danke.
Sehr geehrte Frau Worm,
vielen Dank für Ihre Rückfrage.
Ich bleibe bei meiner Haltung, dass durch die Leistungsausweitung der Pflegeversicherung um 50 Prozent in der letzten Wahlperiode, die in erster Linie zugunsten der ambulanten Pflege ausfielen, auch die pflegenden Angehörigen stark profitiert haben.
Mit freundlichen Grüßen
Erwin Rüddel MdB