Frage an Erwin Rüddel von Lennart L. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
In einer Antwort zu der katastrophalen medizinischen Versorgung von etwa 250.000 Deutschen setzten Sie Hoffnung in die Digitalisierung. Grundsätzlich teile ich ihre Einschätzung in Bezug auf KI-gestützte Diagnosen, sehe aber auch da einen riesigen Handlungsbedarf.
Es gibt bereits KI-Diagnistik, sogar kostenlos als App für jedes Smartphone (ADA). Diese App hätte mir bereits 2016 ME/CFS diagnostiziert. Warum sind solche Werkzeuge nicht verpflichtend für Ärzte?
Meine Ärtze notieren sich lediglich Notizen meiner Symptome (mittlerweile wenigstens im PC). Eine systematische Auswertung von Patientendaten gibt es jedoch nicht. Wann ist so etwas geplant und wie setzten Sie sich dafür ein?
Allein die Hoffnung, dass es in ferner Zukunft mal zu einer Digitalisierung kommt, ohne etwas dafür zu tun, halte ich für nicht akzeptabel.
250.000 Menschen sind darauf angewiesen, dass endlich etwas passiert. Für das Nichthandeln gibt es keine Entschuldigung.
Sehr geehrter Herr L.,
vielen Dank für Ihre Frage. Ich unterstütze das Thema Digitalisierung im Bereich Gesundheit aktiv.
So setze ich mich beispielsweise dafür ein, dass wir eine Methodenbewertung für Apps bekommen, damit diese dann zu Lasten der GKV verordnet werden können.
2019 werden wir ein weiteres Gesetz zu mehr Digitalisierung in den Deutschen Bundestag einbringen. 2021 erhalten wir flächendeckend die elektronische Gesundheitsakte und bereits 2020 das eRezept.
Mit freundlichen Grüßen
Erwin Rüddel MdB