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Frage von Lorenz S. •

Frage an Erwin Huber von Lorenz S. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Sehr geehrter Herr Dr. Huber,

die Ihnen sicherlich aus früheren Zeiten bekannte Bahnstrecke Passau-München ist mittlerweile technisch und kapazitätsmäßig der täglichen Pendleranzahl nicht mehr gewachsen. Doch die Bahn, die nur mit kurzfristigen Aktionen versucht, die gröbsten Löcher zu stopfen, hat für diese Strecke kein Konzept bzw. sieht sich nicht zuständig (mit Hinblick auf den mit allen Mitteln angestrebten Börsengang...). Der gemeine Pendler bekommt die Auswirkungen täglich mit Komforteinbußen (auf die will ich hier nicht näher eingehen) und Verspätungen zu spüren.
Zitat aus Antwort-eMail der Bahn: "Da der Fahrplan auf dieser stark befahrenen Linie sehr eng gehalten ist, übertragen sich Verspätungen schnell von einem Zug auf den anderen – insbesondere die Verspätungsübertragung von der S-Bahn auf den Regionalverkehr bereitet uns hier Probleme. Leider wird diese Baustelle den Verkehr noch bis in den Herbst hinein beeinträchtigen; wir rechnen jedoch im Anschluss mit einer deutlichen Steigerung der Pünktlichkeit"
Vor ca. 40 Jahren dauerte eine Fahrt von Landau/Isar nach München genau 1 Stunde.
Heutzutage sind es mindestens 20 Minuten mehr!, sofern man pünktlich ankommt, was der Wahrscheinlichkeit von 3 Richtigen im Lotto gleichkommt.

Warum wird auf dieser Strecke zwischen Plattling und Landshut kein 2. GLEIS gebaut?

Ich würde ferner gerne Einzelheiten zur Ausschreibung der Strecke Passau-München einsehen, da ich das Gefühl habe, dass andere Wettbewerber hier benachteiligt wurden - oder warum hat ALEX diese Strecke nicht gewonnen?

Dass Fahrgastzählungen stets zu Unzeiten wie Brückentagen und Ferienzeiten durchgeführt werden, spiegelt das Vorgehen bzw. Verhalten der Bahn, die sich immer noch als durch die Regierung geschützter Monopolist sieht, wider.

In Erwartung Ihrer kurzfristigen und - konkreten - Antworten verbleibe ich

mit freundlichen Grüßen
Lorenz Sperl

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Sperl,

es trifft zu, dass die Strecke München - Passau insbesondere im Abschnitt München - Landshut zu den am höchsten belasteten Strecken in Bayern gehört. Die Betriebssituation auf dieser Strecke ist u.a. wegen der großen Zahl von Zügen, dem Mischbetrieb S-Bahn-/Regionalverkehr und störanfälligen schienengleichen Bahnübergängen sehr angespannt. Verschärft wird die Situation durch die Baumaßnahme in Neulustheim und immer wieder kurzfristig vom Infrastrukturbetreiber eingerichtete Langsamfahrstellen, auf die weder der Freistaat Bayern als Aufgabenträger noch DB Regio als Eisenbahnverkehrsunternehmen Einfluss haben. Die Beseitigung der Langsamfahrstellen fällt wie der dringend erforderliche Ausbau der Schieneninfrastruktur in die Verantwortung der DB Netz AG bzw. des Bundes. Wir als Freistaat können nur immer wieder nachdrücklich die Sanierungs- und Ausbaumaßnahmen einfordern.

Die Ausschreibung der Verkehrsleistungen auf der Strecke München - Passau wurde von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft durchgeführt. Die Ausschreibungsunterlagen sind vertraulich, d.h. als nicht am Verfahren Beteiligter können Sie keine Akteneinsicht erhalten. Ich kann Ihnen aber versichern, dass das Verfahren fair und diskriminierungsfrei durchgeführt wurde und kein Bieter benachteiligt wurde.

Dass das neue Fahrplankonzept dem hohen Verkehrsaufkommen gerecht wird, sehen Sie schon daran, dass es künftig RE-Verbindungen im Stundentakt anstatt jetzt zweistündlich geben wird und dass auch abends und am Wochenenden zusätzliche Leistungen angeboten werden.

Mit besten Grüßen

Ihr
Erwin Huber