Frage an Erwin Huber von Franz E. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Huber,
bei der Vergabe der Bahnstrecke Passau - München an die DB Regio (Donau-Isar-Express) haben Sie als damaliger Wirtschaftsminister u.a. folgende Verbesserungen versprochen:
- Neue Züge,
- Schnellere Verbindungen,
- Stundentakt bis in die Abendstunden, sowie
- eine Fußgängerunterführung für den Bahnhof Dingolfing zur Lösung des Problems der Fahrgastsicherung.
Von der Fußgängerunterführung war schon sehr bald (aus Kostengründen) keine Rede mehr.
Stattdessen wurde das Problem quasi "im Fahrplan" gelöst, indem die Zugkreuzungen nach Loichung und Wörth/Isar vorgezogen wurden, verbunden mit entsprechend verlängerten Fahrzeiten.
Nun musste ich mit Schrecken feststellen, dass sich ab dem Fahrplanwechsel am 16. Dezember 2017 die Fahrzeiten erneut verlängern, beim RE 4084 (Abfahrt 18:24 Uhr in München) um 8 Minuten!
Für mich als Pendler zwischen Landau/Isar und München ist das eine Verlängerung der Fahrzeit um ca. 10%.
Von Seiten der Politik wird zwar immer betont, wie wichtig eine leistungsfähige Bahnanbindung Ostbayerns an die Landeshauptstadt München ist, aber hier läuft die Entwicklung in die komplett entgegengesetzte Richtung.
Was ist aus Ihren Versprechen geworden? Warum wird die Bahn immer langsamer, statt schneller?
Mit freundlichem Gruß,
F. E.
Die Frage beantworte ich wie folgt:
1. Neue Züge, schnellere Verbindungen und Stundentakt sind Inhalt des Vertrages zwischen der Bayer. Eisenbahngesellschaft (= Freistaat Bayern) und der DB Regio. Dafür wurde der DIEX eingerichtet. Der Stundentakt wird gefahren; die Pünktlichkeit könnte noch besser sein. Aber so eine gute Verbindung zwischen Landau und München gab es vorher nicht. Mein Versprechen ist gehalten und erfüllt.
2. Die Fußgängerunterführung in Dingolfing ist nicht Gegenstand des Vertrages, weil dies Verantwortung der DB ist. Die Prüfung wurde durchgeführt; das Projekt wurde mit ca. 7 Millionen Euro berechnet. Aber der entscheidende Hinderungsgrund war der zu geringe Abstand zwischen den beiden Gleisen. Ein Ausbau war vor allem deshalb nicht möglich, weil zwischen den beiden Hauptgleichen ein Treppenaufgang bzw. ein Lift räumlich nicht unterzubringen sind. Daneben müssen noch Zugangsmöglichkeiten zu den Zügen sein. Leider ist es auch räumlich nicht möglich, auf der Plattform zwischen den Gleisen Unterstellmöglichkeiten anzubringen. Die Veränderung der Haltebereiche hat das Problem in Dingolfing aber so entschärft, dass es zu keinen Beschwerden mehr kommt und durch die ebenden Zugänge die Barrierefreiheit (auch für Rollstuhlfahrer) gegeben ist. Die Stadt Dingolfing hat übrigens in eigener Zuständigkeit nicht nur das Bahnhofsgebäude renoviert, sondern auch den Bahnhofsplatz neu gestaltet und ein Parkhaus errichtet. Der Bahnhof Dingolfing stellt sich heute als Schmuckstück dar, auch funktionell.
3. Die Verlängerung von Reisezeiten ist allein die Entscheidung der DB. Der Grund sind einmal längere Bauzeiten durch Ausbesserungsarbeiten an den Schienen- und Weichenanlagen und die Überlastung der Strecke zwischen Freising und München (Regionalverkehr, S-Bahn, Güterverkehr).
4. Die Frage eines zweiten Gleises zwischen Plattling und Landshut wurde von Bayern zum Bundesverkehrswegeplan angemeldet. Das Bundesverkehrsministerium hat zusammen mit der DB eine entsprechende Prüfung eingeleitet.
Beste Grüße
Erwin Huber MdL