Frage an Ernst Hinsken von Gerd L. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Hinsken,
mich würde ihre Meinung zur Zukunft der Hauptschule in Bayern interessieren.
Sehr geehrter Herr Lex,
die mir von Ihnen zugeleitete Frage beantworte ich wie folgt:
Das Bayerische Kabinett hat ein Zukunftspaket Hauptschule beschlossen mit dem neuen Namen „Bayerische Mittelschule“ als Qualitätssiegel. Die Mittelschule eröffnet unseren Schülerinnen und Schülern neue Chancen auf dem Weg in den Beruf. Die Ziele der Bayerischen Mittelschule heißen: Stark für den Beruf, Stark im Wissen, Stark als Person.
Dies findet meine nachhaltige Unterstützung. Damit werden schließlich die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die Schüler sich den steigenden Anforderungen aus Wirtschaft und Gesellschaft stellen können.
Mittelschule kann sich eine Hauptschule nennen, wenn sie ihren Schülern ein breit gefächertes Bildungsangebot macht. Dazu gehören:
• drei berufsorientierende Zweige Technik, Wirtschaft und Soziales,
• ein Ganztagsangebot,
• Kooperation mit einer Berufsschule, der regionalen Wirtschaft und der Arbeitsagentur,
• ein mittlerer Bildungsabschluss auf dem Niveau von Wirtschafts- und Realschulen,
• individuelle/modulare Förderung der Schüler im Klassenverband unter Beibehaltung des Klassenlehrerprinzips,
• Angebote der Jugendsozialarbeit bzw. von Förderlehrern.
Es ist richtig, künftig die Hauptschulen in Bayern flächendeckend allein oder in Schulverbünden zu Mittelschulen weiterzuentwickeln, um den Erhalt so vieler Einzelschulstandorte zu sichern. Die neue bayerische Mittelschule verbindet die Merkmale Berufsorientierung und mittlerer Schulabschluss und wird für Schüler, Eltern und Wirtschaft ein starker Partner für die Zukunft sein.
Meiner Meinung nach haben Eltern und Kinder an der Mittelschule die Möglichkeit, die individuelle Entwicklung abzuwarten und sich ohne Vorwegfestlegung von Bildungschancen auch zu einem späteren Zeitpunkt auf einen bestimmten Abschluss hin orientieren zu können.
Die begabungsgerechte individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler wird ausgebaut. Der Freistaat wird für diesen qualitativen Ausbau mehr Lehrerstellen bereitstellen. Daran anknüpfend bietet die Mittelschule ein differenziertes Abschlussangebot an. An der Mittelschule können die Schüler entweder den neuen mittleren Bildungsabschluss, daneben wie bisher den qualifizierten Hauptschulabschluss oder aber den neu zu schaffenden Praxisklassenabschluss erwerben. Der neue Mittelschulabschluss ist mit dem Wirtschafts- oder Realschulabschluss vergleichbar
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Ernst Hinsken MdB