Frage an Ernst Burgbacher von Guido F. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Burgbacher,
in Ihrer Antwort an Herrn Kreft schreiben Sie: "Experten warnen insbesondere, dass Cannabis immer stärker und immer giftiger wird und nicht mehr vergleichbar ist mit der Substanz der so genannten Hippie-Droge der 1970er Jahre. Der THC–Gehalt ist im Laufe der Jahre stetig gestiegen. Beispielsweise weisen Experten auf die Gefahr von schizophrenen Psychosen hin."
Dazu habe ich einige Fragen.
Es existiert kein bekannter Todesfall, der auf eine Vergiftung durch Tetrahydrocannabinol (THC), den Hauptwirkstoff der Hanfpflanze, zurückzuführen ist. Eine letale Dosis wurde für den Menschen niemals ermittelt, weil sie so hoch liegt, dass eine Überdosierung so gut wie ausgeschlossen ist (vgl. http://tinyurl.com/bdk-27-schnelle ).
Auf welche Experten, bzw. welche Forschungsarbeiten, die entgegen der üblichen wissenschaftlichen Auffassung zu dem Ergebnis gelangen, Cannabis sei giftig, beziehen sie sich hier?
Warum ist es Ihrer Meinung nach von Bedeutung, dass der THC-Gehalt im Cannabis vermeintlich gestiegen ist, obwohl THC praktisch ungiftig ist?
Welche besonderen Risiken werden Ihres Erachtens durch einen erhöhten THC-Gehalt verursacht?
Besteht die Möglichkeit, dass ein gestiegener THC-Gehalt bei Konsumenten mehrheitlich dazu führt, dass insgesamt weniger Cannabis konsumiert wird, weil die gewünschte Wirkung bereits mit einer geringeren Menge erzielt werden kann?
Im vergangenen Jahr wurde eine britische Studie veröffentlicht, welche zeigte, dass Cannabiskonsum offenbar keine signifikanten Auswirkungen auf die Entwicklung von Schizophrenien und anderen Psychosen ausübt. (vgl. http://tinyurl.com/34u4qm8 )
Weisen die Urheber der Ihnen bekannten Expertisen zum Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und psychischen Erkrankungen darauf hin, dass der Gebrauch von Cannabis auch Folge der Psychose sein könnte - z.B. als Form der Selbsttherapie - und dementsprechend nicht Ursache für ihre Entstehung ist?
Freundliche Grüße
Guido Friedewald
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