Frage an Ernst Burgbacher von Marwin B. bezüglich Recht
Sehr geehrter Herr Burgbacher,
zurzeit beschäftigt mich ein politisches Thema ganz besonders: die aktuelle Debatte zur Verschärfung des Waffengesetzes.
Das ich mich selbst als Paintballspieler nun im Focus der Öffentlichkeit befinde und durch größtenteils unsachliche Berichterstattung seitens der Medien und unüberlegte Aussagen (durch schlichte Unwissenheit) einiger Politiker dermasen kriminalisiert werde macht mich völlig ratlos.
Ich habe Familie, gehe arbeiten und zahle ordentlich Steuern und Sozialabgaben, kann mich doch als anständiger Bürger bezeichnen. Es gab für mich in meinem Leben nur eine "Gelegenheit", eine scharfe Waffe in den Händen zu halten, und dazu hat mich "Vater Staat" durch die Einberufung "genötigt"! Ich hatte ansonsten niemals eine Waffe in der Hand und habe dies auch in Zukunft nicht vor. Dennoch finde ich mich jetzt als potentzieller Amokläufer und Massenmörder in den Disskusionen wieder. Was läuft falsch in dieser Welt?? Ich erwarte natürlich nicht, dass Sie mir diese Frage beantworten können, aber Sie können mir erläutern, wie Sie als Abgeordneter und Ihre Partei als gesamtes zum Paintballverbot stehen!
Ich möchte noch hinzufügen, dass es meiner Meinung nach beim Paintball nicht in erster Linie um simuliertes töten geht (wie u.a. z.B. beim Fechtsport (olympisch!) sondern ein Miteinander gefördert wird, es geht darum gemeinsam ein Ziel zu erreichen, seine Mitspieler zu beschützen und als Team an einem Strang zu ziehen! Nicht umsonst schicken Motivationstrainer ganze Gruppen von Managern oder Fussballclubs (wie z.B.den FC Bayern München) zum Paintballspielen. Die Sportart scheint also doch einem sozialen Aspekt gerecht zu werden - Zusammenhalt -etwas, dass unsere Bundesrepublik dringend braucht!!!
Bin sehr gespannt auf Ihre Meinung!
Mit freundlichen und hoffnungsvollen Grüßen,
Marwin B.
Sehr geehrter Herr Bonstein,
vielen Dank für Ihre Frage bei www.abgeordnetenwatch.de. Ich kann Ihren Unmut über die Planungen der Bundesregierung nachvollziehen. Wie Sie richtig feststellen, lässt sich eine Verbindung von Amokläufen und Paintball-Spielen nicht ziehen. Es wäre daher auch aus meiner Sicht verfehlt, wenn als Begründung für ein Verbot von Gotcha oder Paintball die bestürzende Tat von Winnenden herangezogen werden würde. Hiermit wäre weder den Opfern geholfen, noch ließe sich m.E. eine solche Tat in Zukunft verhindern. Es kann uns aber nur um die Verhinderung solcher Taten gehen. Deshalb setzt sich die FDP-Bundestagsfraktion dafür ein, dass der Vollzug des geltenden Waffenrechts verbessert wird, denn wir haben kein Mangel an gesetzlichen Regelungen, sondern vor allem ein Vollzugsdefizit.
Wenn also im Deutschen Bundestag eine Änderung des Waffenrechts beraten wird, dann wird es für mich vor allem darum gehen, dass der unbefugte Zugriff auf Waffen weitgehend verhindert wird. Daran muss sich eine gesetzliche Regelung zum Waffenrecht messen lassen.
Mit freundlichen Grüßen
Ernst Burgbacher, MdB