Frage an Erna-Kathrein Groll von Reinhard M. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Wie und mit welchen Maßnahmen würden Sie sich gegen den Mangel an Bauland von Einfamilienhäusern im Allgäu einsetzen, da viele Bürger schon gerne bauen würden, jedoch fehlt es an Bauplätzen?
Sehr geehrter Herr M.,
der Flächenfraß in Bayern und ganz besonders im Allgäu ist enorm und erfordert kluge und konsequente Raumplanung. Gleichzeitig erfordert die wachsende Bevölkerung im Allgäu den Ausbau des Wohnungsangebotes. Innenraumentwicklung, Nachverdichtung und kluge strategische Planung muss hier der überbordenden Versiegelung entgegenwirken und trotzdem neuen Wohnraum schaffen.
Um die Versiegelung der Flächen einzudämmen, fordern wir u.a. ein Leerstandkataster zu erstellen, bzw. eine Analyse des bestehenden Wohngebäudebestandes durchzuführen, um vorhandene, möglicherweise bebaute aber nicht mehr genutzte Gebäude einer neuen Nutzung zuführen zu können. Diese können entweder durch gezielte Sanierung oder Abriss und Neubau wieder dem bestehenden Bedarf zugeführt werden. Zweite Maßnahme ist die Eindämmung des Ausbaus des Zweitwohnsitzes bzw. der „Ferienhäuschen“ auf dem Land.
Und die letzte Maßnahme ist ein kostenfreie und bedarfsorientierte Bauberatung. Neben energiesparenden Themen muss auch die Frage der Wohnflächennutzung in die Beratung aufgenommen werden. Die Wohnfläche pro Kopf hat sich innerhalb weniger Jahre um 10,2 qm auf rund 50 qm erhöht. Durch klug genutzten Wohnraum, kann hier viel getan werden. Trotzdem wird es Neuausweisungen für Wohnbebauung geben müssen, das muss dann in Abwägung mit vorhandener Versiegelung bzw. Renaturierung anderer Flächen, wie z.B. Parkplätzen u.a. in einem strategischen und nachhaltigen Städte- und Raumplanungsverfahren durchgeführt werden.
Gerne stehe ich Ihnen für weitere Fragen zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Erna-Kathrein Groll