Frage an Erna-Kathrein Groll von Karin U. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte Frau Groll,
Die heutzutage über Massentierhaltung organisierte Produktion von Tiererzeugnissen wird von der großen Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt. Sie ist eine Tierquälerei, die alle Grenzen sprengt, ist maßgeblich schuld am Klimawandel, zerstört die meisten bäuerliche Existenzen und Lebensgrundlagen wie Wasser, Boden und Luftqualität. Darüber hinaus gefährdet sie erheblich die Gesundheit der Bürger.
Werden Sie sich gegen industrielle Landwirtschaft und Massentierhaltung engagieren? Setzen Sie sich für eine konsequente Agrarwende ein? Lehnen Sie die von der EU geplanten Freihandelsabkommen ab, da sie die Missstände weiter verschlimmern und zementieren würden? Wir machen uns Sorgen, weil der sehr präsente Herr Kretschmann diesbezüglich keine Haltung, kein Engagement im Sinne der Bürger zeigt.
Danke schon mal für Ihre Antwort!
Sehr geehrte Frau U.,
selbstverständlich setzte ich mich auch weiterhin intensiv gegen Freihandelsabkommen wie CETA, TTIP und CO ein. Ich war selbst eine von fünf Verbandsvertreterinnen, die sich für ein Volksbegehren gegen CETA engagiert hatten und konnte als Landesvorsitzende der KAB Bayern auch auf der Demo in München von 25.000 Menschen ein Statement dazu abgeben. Derzeit macht mir auch das Freihandelsabkommen mit Afrika EPA (Economic Partnership Agreements) Sorge, das von der Regierungspartei als vorbildliches Handelsabkommen zur Förderung der Afrikanischen Wirtschaft verkauft wird. In Wirklichkeit aber, neben vielen anderen negativen Auswirkungen, den afrikanischen Markt mit billigen Agrarprodukten aus Europa überschwemmen wird.
Auch Ihre Sorge um die Kleinbäuerliche Struktur kann ich gut mittragen. Gerade bei uns im Allgäu wäre neben der Lebensmittelproduktion gerade auch die Landschaftspflege ohne das große Engagement der Bauern undenkbar. Dass die regionale Landwirtschaft gestärkt werden muss, steht für mich außer Frage. Verbraucher müssen wissen, wo und wie die Lebensmittel erzeugt werden, dafür braucht es eine ehrliche und nachvollziehbare Kennzeichnungspflicht. Die Förderkriterien in der Landwirtschaft müssen deutlich reformiert werden. Solange die Förderung vorrangig von der landwirtschaftlichen Fläche (Größe) abhängt, werden auch weiterhin vorrangig die Großstrukturen gefördert. Wir brauchen zusätzliche Förderkriterien z.B. für Landschaftspflege, Einsatz für biologische Erzeugung, Unterstützung von Regionalkreisläufen und mehr. Aber auch eine bessere Aufklärung der Verbraucher.
Vieles mehr finden Sie in detaillierter Aufarbeitung im Wahlprogramm, aber gerne können Sie mich jederzeit noch einmal ansprechen/anschreiben, falls Sie noch Fragen haben sollten.
Mit freundlichen Grüßen
Erna-Kathrein Groll