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Erik Schweickert
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Frage von Frank K. •

Frage an Erik Schweickert von Frank K. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Hr. Prof. Dr. Schweickert,

bezogen auf Ihre Antwort vom 28.09.10, konnten Sie leider meine Sorgen bezüglich der Geldwertstabilität nicht lindern.

Sie haben aber mit Ihrer Antwort eine andere Sorge hervorgerufen.

Der Wert des Papiergeldes nimmt stetig ab.
2007 musste ich für eine Einheit Brot (1Kg) 2,50 Einheiten Papiergeld aufwenden.
2008 musste ich für eine Einheit Brot aber schon 2,60 Einheiten Papiergeld aufwenden.
2009 waren es pro Einheit Brot schon 2,90 Einheiten Papiergeld.
Seit März 2010 muss ich nun 2,90 Einheiten Papiergeld aufwenden, um eine Einheit Brot (1 Kg) zu erhalten.
Ähnlich sieht es bei der Einheit "halbes gegrilltes Göggele" aus: 2008 - 2,99 Einheiten Papiergeld. 2009 - 3,19 Einheiten Papiergeld. 2010 schon 3,45 Einheiten Papiergeld für ein halbes Göggele.

Weder hat sich der Wert des Brotes noch des Göggeles seit 2008 geändert. Nur der Wert der Einheit Papiergeld nahm stetig und deutlich ab. Die Qualität blieb gleich. Auch stieg weder Angebot noch Nachfrage an. Also kann nur der Wert der Einheit Euro abgenommen haben.

So ist es auch bei den 10er Gedenkmünzen.
Der Wert der Münze ist von 2002 an bisher immer gleich geblieben. Gewicht: 18g, Sterlingsilber: 925 Teile Silber, 75 Teile Kupfer. Feingehalt: 16,65g

Da aber auch der Wert des Papiergeldes gegenüber des Geldes Gold und Silber weiter gesunken ist, übersteigt der Feingehalt der Münzen nun fast de Verrechnungseinheit 10 Euro. Deshalb soll der Feingehalt von 16,65 auf 10g gesenkt werden.

Dies würde bedeuten: Ich würde zwar heute auch noch für 2,50 Einheiten Papiergeld eine Einheit Brot bekommen, wie 2007. Die Einheit Brot wiegt aber nur noch 600g.

Glauben Sie wirklich, so einen Werterhalt zu garantieren? Oder die PIIGS es schaffen werden?
Kennen Sie als Liberaler den Hr. Ludwig von Mises?

Mit freundlichen Grüßen

Frank Koppe

P.S. Rechnet man die Brotpreise konsequent weiter, kostet 1 Kg Brot im Jahr 2058 - 17,38 Einheiten Papiergeld Euro!

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Koppe,

haben Sie vielen Dank für Ihren erneuten Eintrag bei Abgeordnetenwatch vom 30. September 2010 zum Thema Geldwertstabilität. Ich bedaure, dass es mir bisher nicht gelungen ist, Ihre Bedenken bezüglich der Geldwertstabilität auszuräumen.

Natürlich gibt es eine gewisse Inflation und damit Geldentwertung in Deutschland. Allerdings fiel diese seit Mitte der neunziger Jahre sehr moderat aus und lag nur in den zwei Jahren vor der Finanzkrise, also bei verhältnismäßig hohem Wirtschaftswachstum, über 2%. Somit lag sie meistens unter dem Zielwert für den Euroraum. Auch wenn durch Inflation negative Folgen für Sparer und Verbraucher entstehen, gilt eine moderate Inflationsrate dennoch als tolerabel. Die Geldentwertung wird in der Regel durch Lohnerhöhungen kompensiert und damit bleibt der Wohlstand der Bevölkerung gewahrt. Außerdem gilt es zu bedenken, dass bei einer Inflationsrate nahe Null immer die Gefahr deflationärer Tendenzen besteht. Diese haben jedoch wesentlich gravierendere Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum und den Wohlstand eines Staates. Es bestünde zwar theoretisch die Möglichkeit, das Geldmengenwachstum zu begrenzen, indem man z.B. die Banken verpflichtet, eine 100%ige Reservehaltung zu betreiben, dies würde aber letztlich zu Engpässen bei der Kreditvergabe führen und so starke negative Auswirkungen auf das Wirtschaftwachstum haben.

Ich denke, dass es in Deutschland in den letzten Jahren gelungen ist, die Inflationsrate so niedrig zu halten, dass größere wirtschaftliche Verwerfungen vermieden werden konnten. Für die Zukunft kann ich Ihnen versichern, dass die FDP-Bundestagsfraktion alles daran setzen wird, die Inflationsrate auf europäischer Ebene so niedrig wie möglich zu halten. Gleichzeitig werden wir darauf achten, die negativen Auswirkungen der Inflation für die Verbraucher zu minimieren. So setzen wir uns schon seit längerem dafür ein, die „kalte Progression“ zu verringern.

Ich hoffe, es ist mir diesmal gelungen, Ihnen die Angst vor einer Verringerung der Geldwertstabilität zu nehmen.

Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Erik Schweickert, MdB

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