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Erik Schweickert
FDP
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Frage von Frank K. •

Frage an Erik Schweickert von Frank K. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Hr. Prof. Dr. Schweickert,

ich habe eine Frage an Sie als Mitglied der FDP und des Ausschusses Wirtschaft und Technologie.

Das BmF hat vor kurzem mitgeteilt, es beabsichtige das Bundeskabinett dahingehend zu drängen, eine Münzverschlechterung zu beschliessen.

Zitat im Original: (Quelle u.a. SZ v. 09.09.10)

"Das Bundesministerium der Finanzen beabsichtigt, dem Bundeskabinett die Anpassung der Legierung der deutschen Zehn-Euro-Gedenkmünzen von 925er auf 625er Silber, sowie eine Reduzierung des Gewichtes von 18 Gramm auf 16 Gramm ab dem Jahr 2011 vorzuschlagen."

Sicherlich wissen Sie um das Schicksal von Staaten und Regierenden, welche sich dem Verbrechen der Falschmünzerei und Münzverschlechterung schuldig machten.

Da sind nicht nur Kaiser Augustus, Trajan und Commodus, sondern auch lokale Landesfürsten im 30. jährigen Krieg, Friedrich der Große, Napoleon, sowie England, USA, Frankreich und das Deutsche Reich von 1912 - 1945.

Die BRD wird nun schon zum dritten Mal in Ihrer Geschichte, den inneren Wert ihrer Währung verschlechtern und mit Kupfer, Papiergeld und immer mehr Bits und Bytes strecken.

Ich darf Ihnen die Versündigung am deutschen Volk kurz aufzählen:

1. Verschlechterung der 5 DM Umlaufmünzen 1975 und 1980 der 5 DM Gedenkmünzen (von 625er Silber auf Schrott)
2. Umstellung DM auf Euro unter Beibehaltung des Feingehaltes bei Erhöhung des Nennwertes.
3. bevorstehende Münzverschlechterung 2011

Werden Sie diesem Betrug am Volk mittragen, oder gegen diesen Betrug stimmen?

Darf ich Ihnen dazu einen Vorschlag unterbreiten:

Benennen Sie die Münzverschlechterung als das was es ist: Ein Wertverfall des Geldes, nach einer nun 10 jährigen Nettolohnstagnation der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.

Werden Sie die Themen Inflation, Stagnation der Nettolöhne, Münzverschlechterung und Vernichtung der Ersparnisse des deutschen Volkes aktiv benennen und dagegen vorgehen?

Mit freundlichen Grüßen

Frank Koppe

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Koppe,

haben Sie vielen Dank für Ihren Eintrag bei Abgeordnetenwatch, in der sie mich auf eine drohende Verschlechterung der Münzqualität aufmerksam gemacht haben.

Ihre Sorge um die Geldwertstabilität in Deutschland erachte ich als sehr ehrenwertes Anliegen, ist aber unbegründet. Denn der Wert des Geldes ist in unserem heutigen Finanzsystem nicht mehr von der Qualität des verwendeten Materials abhängig. Anders als noch im Römischen Reich oder auch in den Staaten des Mittelalters ist allein der aufgedruckte oder geprägte Nennwert für den Wert unseres Geldes bedeutsam. Damit trifft Ihr Vorwurf, durch die Verschlechterung der Münzqualität komme es zu einem Wertverfall des Geldes, nicht zu.

Ich kann Ihnen versichern, dass die Problematik der Inflation von mir mit größter Sorgfalt behandelt wird. Gerade als verbraucherschutzpolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion weiß ich, dass eine steigende Inflation besonders auch den kleinen Sparer oder Verbraucher mit kleiner Riester-Rente trifft. Deshalb setzen wir von der FDP alles daran, ein Ansteigen der Inflationsrate in Deutschland zu verhindern.

Aus diesen Überlegungen haben wir als FDP-Fraktion auch der Stabilisierung des Euros und dem Rettungspaket für Griechenland zugestimmt. Ohne dieses Eingreifen hätte die Gefahr einer Instabilität des Euros und einer starken Zunahme der Inflation im gesamten Euroraum und somit auch in Deutschland bestanden. Dies hätte für die deutschen Verbraucher massive negative Folgen mit sich gebracht.

Ich würde mich freuen, wenn es mir gelungen ist, Ihre Sorgen bezüglich der Geldwertstabilität vermindert zu haben.

Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Erik Schweickert, MdB

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