(...) natürlich habe ich meine Meinung nicht aufgrund von Umfragen, sondern aufgrund von Überzeugungen. (...)
(...) vielen Dank für Ihre Anfrage. Ich bin ja selbst seit dem 25. Februar auf Lesbos und versuche alles mir mögliche, um auf die Situation aufmerksam zu machen und sie zu verändern. Schon vor der Grenzöffnungsdrohung Erdogans gab es hier eine humanitäre Katastrophe. Nun kommt die Coronakrise dazu. Momentan arbeiten wir daran, wenigstens ein paar Kreuzfahrtschiffe hier herzubekommen, um Menschen dort würdiger unterbringen zu können und sie perspektivisch zu evakuieren. Denn in der Tat sind Kreuzfahrtschiffe dazu und auch zur Quarantäne gut geeignet. (...)
(...) Wenn wir in einer globalen Welt ernsthaft für Menschenrechte streiten wollen, dann müssen wir die EU verändern, und sie nicht dumpf abschaffen wollen (...)
(...) streite auf verschiedenen Ebenen dafür, dass sich die unhaltbare Lage verbessert. (...)
(...) Dass ich glaube, dass Migrationsbewegungen so natürlich sind wie der Wechsel der Jahreszeiten und dass wir der Migration gewachsen und jedem Einzelfall verpflichtet sind. Und lassen sie mich das zum Abschluss noch einmal ganz deutlich sagen: Flüchtlingsfeindliche Parteien erstarken nicht wegen vermehrt ankommender Flüchtlinge, sondern wegen der Agenda der Parteien des rechten Spektrums, die diejenigen in der Gesellschaft, die am wenigsten Einkommen und Aufstiegsmöglichkeiten haben, gegeneinander ausspielen. (...)
(...) Das ist für mich keine moralische Frage. Ich kann mir perspektivisch gut vorstellen, dass die zunehmende Automatisierung und Robotisierung eine deutlich geringere Regelarbeitszeit in ganz Europa festlegt, denke aber nicht, dass es hier in den nächsten 5 Jahren eine europäische Vereinheitlichung gibt. Ich würde mich erstmal dafür einsetzen, dass ArbeitnehmerInnenrechte (Urlaub etc.) einklagbar sind und dass es überall Standards gibt, die eingehalten werden. (...)