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Erik Marquardt
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Frage von Tom W. •

Inwiefern ist das polnische Unternehmen „Frontex“ in Bezug auf die Legitimität mit europäischen Werten/Normen, sowie den Gründungszielen der EU vereinbar.

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr W., 

Frontex ist eine von über 30 dezentralen EU-Agenturen und zugleich die größte und teuerste. Als EU-Agentur wird diese mit Steuergeldern finanziert und muss daher, anders als ein Unternehmen, Rechenschaft gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern ablegen. Wir Grüne fordern seit Jahren eine grundlegende Reform der Agentur. Die Rechtsgrundlage ist eine EU-Verordnung, die die Rechte und Pflichten der Agentur klar beschreibt. Dieses Recht muss aber auch durchgesetzt werden, beispielsweise wenn es um die Beteiligung an Einsätzen geht, bei denen Menschenrechte verletzt werden. Es kann nicht sein, dass Frontex immer mehr Geld und Personal bekommt, aber die systematischen Probleme bestehen bleiben, EU-Recht durch die Mitgliedstaaten gebrochen wird und Frontex diese Verbrechen verschleiert. Die Grüne Fraktion im Europaparlament hat sich in der letzten Legislaturperiode intensiv für die Einrichtung der Frontex-Kontrollgruppe eingesetzt und die Arbeit dieser Kontrollgruppe hat letztlich auch zum Rücktritt von Frontex-Chef Fabrice Leggeri geführt. Aber systematische Probleme verschwinden nicht, nur weil die Leitung ausgewechselt wurde. Für uns ist klar: Frontex muss sich zu einer Agentur entwickeln, die transparent ihren Aufgaben nachkommt und dafür sorgt, dass die Grundrechte von Menschen auf der Flucht gewahrt werden. 

Mit freundlichen Grüßen
Erik Marquardt

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