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Erich Heidkamp
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Frage von Julia R. •

Frage an Erich Heidkamp von Julia R. bezüglich Umwelt

Ich wüsste sehr gerne, wie Sie (natürlich auch in Bezug auf Hessen) zu diesem Statement stehen:

Große Klimakonferenzen wären sinnvoller, "wenn man über einen Sachverhalt mal offen reden würde: nämlich, dass es einen eklatanten Widerspruch zwischen dem Anspruch auf Emissionsreduzierung und dem Anspruch auf ständig steigendes Wirtschaftswachstum" gibt. "Wir diskutieren darüber, dass man Emissionen nach unten bringt, am besten bis 2050 auf Null, und gleichzeitig diskutieren wir aber darüber, dass Autos bitte immer größer werden sollen, Flieger immer häufiger benutzt werden sollen, mehr Flughäfen auf der Welt, mehr Kreuzfahrten, mehr Produkte, kürzere Produktzyklen etc. etc. Wenn wir über Heuchelei sprechen, dann sind die Bürgerinnen und Bürger eher der Mittelteil eines Sandwiches und wissen häufig nicht, wie sie sich verhalten sollen. Aber das Problem liegt darin, dass das Primat nach wie vor bei der Ökonomie liegt. Und so etwas wie Ökologie und Klimaschutz im weiteren Sinne kommt immer hintendran. Da haben wir eine Lebenslüge erfunden, die so tut, als würde schon etwas fürs Klima getan sein, wenn man hinreichend viele Konferenzen macht und ansonsten irgendwo Ecotech oder sowas hinten auf den Porsche Cayenne klebt."

Vielen Dank, Mit freundlichen Grüßen
julia reister

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Antwort von
AfD

Sehr geehrte Frau J. R.,

Sie stellen eine sehr interessante und sehr wichtige Frage. In aller Bescheidenheit will ich versuchen, Ihnen in wenigen Zeilen zu antworten, aus denen Sie hoffentlich herauslesen können, wie ich dazu stehe.

Bei jeder Diskussion von Problemen und Lösungen, stellen sich zwei fundamentale Probleme. Zum Ersten muss man sich einig werden über die Informationen und die Datenlage und zum Zweiten muss man sich einig werden über die Kompetenzen der Diskutanten und der Handelnden.

Bei Umweltproblemen, bei der Diskussion über den von Ihnen zu Recht angesprochenen und oft zitierten Widerspruch von Ökologie und Ökonomie, ist es für einen politisch engagierten Menschen wie mich schon nicht leicht, sich wenigstens eine belastbare Basis der Informationen zu erarbeiten. Schon da wird von interessierter Seite manipuliert, was das Zeug hält. Und zwar von beiden Seiten.

Ich bin ein großer Anhänger von Gleichgewichten. Die heutige Erde ist das Resultat von sehr unterschiedlichen Kräften und Ereignissen. Wenn der Mensch da eingreift, und das tun wir alleine schon durch unsere große Anzahl, den riesigen Energie- und Materialverbrauch, dann wird es zu einem neuen Gleichgewicht kommen. Wir sollten versuchen uns auszumalen, wir sollten versuchen uns von der Wissenschaft Modelle aufzeigen zu lassen, wie die Erde, unser Leben und besonders die Umwelt unserer Nachfahren aussehen wird, wenn wir so weitermachen wie bisher, oder wie es sich abzeichnet.

Wenn wir das Resultat nicht wollen, dann müssen wir die Dinge, dann müssen wir unser Verhalten ändern. Und ja, dann müssen wir uns vielleicht entscheiden, ob uns der Porsche Cayenne so wichtig ist, dass wir die aufgezeigten Veränderungen akzeptieren wollen. Wobei der Porsche ja nur als Beispiel herhalten muss. Auch beim Verbot aller Sportwagen würde sich nicht viel ändern.

Eine sehr interessante Frage ist, ob und wie man die vielleicht als notwendig erkannten Veränderungen in der von mir so geliebten Regierungsform der Demokratie erreichen kann. Wenn wenigstens diese Frage bei den zahlreichen Konferenzen geklärt werden könnte, wären sie die Spesen wert. Ich bin da aber sehr skeptisch. Der Mensch scheint als Individuum irgendwie nicht bereit zu sein, kurzfristige Nachteile oder Anstrengungen in Kauf zu nehmen, obwohl er eigentlich schon einsieht, dass es langfristig für die Gemeinschaft besser wäre.

Ich möchte trotzdem nichts unversucht lassen.

Freundliche Grüße
Erich Heidkamp