Enno Munzel
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Frage von Valentin G. •

Frage an Enno Munzel von Valentin G. bezüglich Verbraucherschutz

Sehr geehrter Herr Munzel,

Wie sehen Sie Ihre Chancen als unabhängiger Kandidat gewählt zu werden?
Wie wird Ihr Wahlkampf aussehen?

Mit freundlichen Grüßen,
Valentin

Antwort von
Einzelbewerbung

Sehr geehrter Herr Greif,

Vielen Dank für die etwas "andere Frage".
Die Chancen von parteifreien Kandidaten für ein Direktmandat des Bundestags sind generell nicht sehr gut, dass muss ich mir wirklich ganz realistisch so eingestehen. Aber immerhin: es gab schon zwei parteilose Minister (Hans Leussink und Werner Müller) und sogar vier parteilose Kanzler in Deutschland, wenn auch alle in der Weimarer Republik. Parteilose Direktmandatsträger gab es zuletzt bei den ersten Wahlen zum Bundestag vor ziemlich genau 60 Jahren. Eine ziemlich lange Zeit wie ich finde, da Parteipolitiker für Volksvertretung eines Wahlkreises nur sehr suboptimal sind (Stichwort: gehorsamste Parteimarionetten).

Gute Chancen hängen stark davon ab, wie viele Leute ich erreichen kann und über mein Vorhaben informieren kann. In erster Linie muss Aufklärung darüber betrieben werden, was genau die Erststimme ist und welche Funktion ihr ursprünglich zugedacht ist.
Die Erststimme dient dazu, dass ein Wahlkreis von ca. 200 000 Einwohnern eine Person direkt bestimmen kann, die ihre Interessen im Bundestag vertreten soll. Die bisher direkt gewählten Personen und die, die dieses Jahr dafür kandidieren, sind Politiker von Parteien, die in erster Linie nicht ihren Wahlkreis vertreten wollen, sondern lediglich die Interessen ihrer Parteispitze, damit die Karriere weitergehen kann.
Des weiteren zielt mein Wahlkampf auch darauf ab, dass die Steglitz-Zehlendorfer sich bewusst werden, dass alle, aber wirklich alle Erststimmen an Karl-Georg Wellmann (CDU) und Klaus Uwe Benneter (SPD) verschenkte Stimmen sind, weil diese beiden schon über ihre Landesliste abgesichert sind und definitiv im nächsten Bundestag sitzen werden. Ohne auch nur eine einzige Erststimme bekommen zu müssen.
Wer darauf hin mit den "Überhangmandaten" argumentieren möchte, disqualifiziert sich und seine Seriosität, da diese "Überhangmandate" vom Bundesverfassungsgericht als verfassungswidrig eingestuft wurden und bis spätestens 2011 abgeschafft werden müssen. Die CDU hat das natürlich geschickt auf nach den Wahlkampf geschoben, weil sie am meisten von den "Überhangmandaten" profitiert.
Also ich denke schon, dass ich genug überzeugende Argumente habe, es ist dennoch schwierig diese publik zu machen, weil ich eben keine Partei habe, die mir eben mal so einen aufwändigen und teuren Wahlkampf finanziert, der auch noch mit unseren Steuergeldern bezahlt wird, daher bin ich bemüht andere Kanäle zu suchen, wo ich möglichst kostengünstig möglichst viele Menschen mit erreiche. Das Internet ist meines Erachtens heutzutage der geeignetste Ort dafür. Eine Homepage habe ich ja schon erstellt und mir dazu auch eine .de-Domain besorgt.
Mit 2,50€ die bisher teuerste Investition in meinem Wahlkampf!

Herzliche Grüße,

Enno Munzel