Frage an Elke Seidel von Uwe U. bezüglich Umwelt
Wegen der "Sparsamkeit" der Landesregierung ist in Brandenburg die Bio-Landwirtschaft um 2 % geschrumpft ( http://schrotundkorn.de/lebenumwelt/lesen/oeko-in-deutschland-hessen-vor-brandenburg.html ).
Was werden sie tun damit die Bio-Landwirtschaft nicht weiterschrumpft bzw. wieder steigt?
Lieber Herr Ubber,
ich danke Ihnen für diese Frage. Gibt sie mir doch die Gelegenheit, Ihnen die grünen Landwirtschaftskriterien darzulegen.
Wir Grünen wollen einen Neustart in der Landwirtschaft und damit für den ökologischen Landbau in Brandenburg. Denn das ist dringend notwendig. Die bisherige Landwirtschaft hat einige Vorteile (?) - aber sehr viele Nachteile für die natürlichen Lebensgrundlagen und die Biodiversität (Artenvielfalt). Die Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg bietet einen großen, weiter wachsenden Markt für „Bio made in Brandenburg“. Doch die Nachfrage wird aktuell nicht annähernd aus der Region gedeckt. Hier liegen riesige Chancen für neue Arbeitsplätze und mehr regionale Wertschöpfung in Brandenburg. Trotzdem hat die rot-rote Landesregierung die Förderung für den Ökolandbau gestoppt und handelt völlig planlos.
Wir Grüne garantieren dagegen eine verlässliche Politik zur Förderung des Ökolandbaus. Denn die ökologische Landwirtschaft ist die beste Lösung für die Probleme unserer Zeit. Sie setzt auf natürliche Kreisläufe und artgerechte Tierhaltung. Sie arbeitet mit der Natur und nicht gegen sie. Damit trägt der Ökolandbau besonders dazu bei, Bodenfruchtbarkeit, Klima, Trinkwasser und die Artenvielfalt zu schützen. Deshalb wollen wir langfristig 100 Prozent Ökolandbau in ganz Brandenburg ermöglichen.
Hierzu werden wir eine langfristige Strategie und einen Aktionsplan vorlegen. Die Förderung für den Ökolandbau (z.B. Prämien für Umstellung und Beibehaltung) wollen wir erhöhen und langfristig absichern. Den Aktionsplan werden wir mit Programmen zur gezielten Investitionsförderung untersetzen, vor allem in den Bereichen Verarbeitung und Vermarktung. Zudem wollen wir die Ausbildung, die praxisorientierte Forschung und den Wissenstransfer besser fördern. Gemeinsam mit den in Brandenburg vorhandenen Akteuren (HNE Eberswalde, FÖL, ZALF, Bio-Anbauverbände) wollen wir ein Kompetenzzentrum Ökolandbau entwickeln. Hierzu werden wir die EU-Mittel für die Agrarumweltprogramme entsprechend umschichten.
Immer mehr Menschen möchten ihre Heimatverbundenheit auch mit dem Einkaufskorb zum Ausdruck bringen. Regionalität liegt im Trend. Für uns Bündnisgrüne ist Regionalität umso wertvoller, wenn sie mit ökologischen und sozialen Standards verbunden ist. Sollte die Bio-Branche in Brandenburg und Berlin Sinn und Notwendigkeit für ein regionales Bio-Siegel sehen, dann werden wir entsprechende Initiativen unterstützen.
Neben diesen Argumenten liefere ich Ihnen noch ein weiteres. Wir müssen die Arbeitsweise in der Landwirtschaft - auch die der Großbetriebe - anders strukturieren. Kleinteilige Strukturen, die mit Hecken und Säumen umgrenzt werden (das hält das Wasser, schützt vor Regen- und Windwanderungen des Bodens, bietet Unterschlupf für Tiere und lässt eine Vielfalt von Pflanzen gedeihen). Daneben sind Gentechnik und Chemikalien (Herbizide, Pestizide, Hormonbelastete Abwässer usw.) auf den Feldern für uns ein Tabu - aber dabei müssen uns die Käuferinnen und Käufer mit ihrem Einkaufsverhalten unterstützen. Fragen Sie nach, wo Ihre Lebensmittel herkommen und prüfen Sie die Anbauweisen. Wenn Sie dazu weiter Informationen wollen, so schauen Sie auf meine Homepage - www.elke-seidel.de , oder schicken mir eine E-Mail, oder besuchen Sie mich bei Veranstaltungen.
Ich danke ihnen für Ihre Frage und wünsche Ihnen eine gute Wahl am 14.09.
Mit sonnen-energi (E )schen Grüßen
Ihre ELKE SEIDEL