Frage an Elisabeth Winkelmeier-Becker von Axel B. bezüglich Familie

Sehr geehrter Herr Blohm,

ich teile Ihre Meinung nicht, wenn Sie einen Widerspruch zwischen der Wahlfreiheit für Mütter und christlichen Tugenden konstruieren wollen. Ich kann nicht erkennen, dass ein bestimmtes Familienmodell der christlichen Lehre besser entsprechen soll als ein anderes. Die Union setzt sich für die Wahlfreiheit der Familien ein, wie sie Erwerbs- und Familienarbeit aufteilen wollen. Welche Entscheidung hier getroffen wird, braucht nicht gerechtfertigt zu werden. Eine Wahlfreiheit, die Berufstätigkeit beider Eltern mit einer guten Kinderbetreuung zu vereinbaren, war mangels geeigneter Betreuungsmöglichkeiten bislang allerdings nicht gegeben; hier bestand erheblicher Nachholbedarf, den wir in dieser Legislaturperiode aufgegriffen haben. Dies ist keineswegs als Abwertung eines anderen Familienmodells zu sehen. Das Modell der Alleinverdienerehe, das in den meisten Fällen mit dem Verzicht eines Ehegatten auf Erwerbseinkommen wegen der Betreuung von Kindern oder pflegebedürftigen Personen verbunden ist, unterstützen wir ebenfalls. So ist es gerade ein wesentlicher inhaltlicher Unterschied der Unionsparteien zur SPD, dass wir das Ehegattensplitting voll erhalten und sogar zum Familiensplitting ausbauen wollen. Gerade auf diese Weise untermauern wir den besonderen Schutz von Ehe und Familie auch in der Steuerpolitik.

Mit freundlichen Grüßen
Elisabeth Winkelmeier-Becker