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Elisabeth Höchtl
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Frage von Wendelin W. •

Wie stehen Sie zu den Elektrorollern, die überall die Bürgersteige und Fahrradwege blockieren?

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MLPD

Sehr geehrter Herr Werner,

Danke für die Frage!

E-Scooter sind Teil des ÖPNV geworden, weil es das Bedürfnis nach schneller und unkomplizierte Fortbewegung gibt.
Sie sind aber auch ein Erfolggeschäftsmodell, bei dem sich die kapitalistische Konkurrenz schädlich auswirkt.
E-Scooter werden in Köln von ca. 7 verschiedenen Anbietern verliehen. Dabei ist z.B. der Verleiher TIER europaweit tätig, von London bis Budapest, von Schweden bis zur Schweiz. Ich gehe davon aus, dass solch große Firmen weder konkreten Überblick noch besonderes Interesse daran haben, dass das Stadtbild in den jeweiligen Städten stimmt. In Köln haben wir ja erlebt, dass die - von wem auch immer - im Rhein versenkten E-Scooter bisher von keinem Betreiber geborgen wurden, mit den Folgen (ausgelaufene Akkkus, Wasserverseuchung, Gefährdung der Schifffahrt usw.) muss allerdings die Allgemeinheit in Köln leben.

Sinnvoll wäre, diese Bedürfnis kommunal zu bedienen, genauso, wie ansonsten der ÖPNV kommunal meist öffentlich betrieben wird. Wenn dann damit Profit generiert wird, käme der zumindest den knappen kommunalen Haushalten zugute!  Genauso wie im ÖPNV allgemein muss hier Aufmerksamkeit gegenüber Vandalismus herrschen.

Es ist im übrigen eine Illusion, dass E-Roller "per se" umweltfreundlich seien - hier kommt es darauf an, ob die Akkus recycelt werden können und aus welchen Quellen der Ladestrom stammt.

Im Wahlprogramm der internationalistischen Liste steht dazu folgendes:
"Auf der Basis von erneuerbaren Energien können Verbrennungsmotoren bis spätestens 2030 ersetzt werden durch einen Mix aus batterie-, brennstoffzellen-, wasserstoffbetriebenen und direkt Strom abnehmenden Fahrzeugen. Vorrangiger Ausbau eines umweltverträglichen, kostenlosen öffentlichen Nahverkehrs!

Deutlicher Ausbau der Fahrradwege!
Umstellung auf regenerative Antriebssysteme bei allen Verkehrsmitteln auf Grundlage erneuerbarer Energien mit umweltschonender Speichertechnologie!
Verlagerung des Güterverkehrs auf Schienen und Wasserwege!

Alle diese Forderungen müssen erkämpft werden, sind aber in ihrer Summe im Kapitalismus nicht zu verwirklichen. Deshalb geht dieser Kampf damit einher, die Kräfte für eine gesellschaftsverändernde Bewegung zu sammeln!"

Mit freundlichen Grüssen,

Elisabeth Höchtl