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Ekin Deligöz
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Frage von Gunther W. •

Frage an Ekin Deligöz von Gunther W. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Deligöz,

evtl ist die sogenannte Ennergiewende ja nicht direkt Ihr Thema.
Da es aber dabei auch und vor allem um Umwelt geht doch.

Falls Sie meine Anfrage hierzu doch nicht tangiert geben Sie sie doch bitte an einen ausgewiesenen Energiefachmann Ihrer Partei weiter, der aber bereit und fähig ist außerhalb der derzeitigen Denkschemen zur Lösung zu dneken.

Fakt ist:
AKW muss weg - so schnell wie möglich.
Ausreichend elektrische Energie gibt es mit den angedachtenm Methoden Luft und Sonne nicht, vor allem aber sind sie nicht grundlastfähig.

Es gibt genügend andere Energieträger bzw -lieferanten, an die noch niemand gedacht hat; oder nur im stillen Kämmerleion; zB Erdwärme und Wasserstoff.
Diese beiden stehen unbegrenzt, jederzeit und ausreichend - und vor allem kostenmgünstig - zur Verfügung.

Bisherige Argumente warum diese Träger nicht verfolgt werden sind Augenwischerei.

Frage: würden Sie sich einmal eine halbe Stunde Zeit nehmen mit mir darüber zu diskutieren?
Oder einen interessierten Kollegen "auf mich ansetzen"?
Oder beide zu mir kommen?

Ich persönlich habe an keiner dieser Energien finanzielle Interessen: ich bin Rentner und könnte mich eigentlich aus der Polirik und der Energiewende ganz heraushalten.

Mit freundlichen Grüßen
Gunther Wittig

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Wittig,

vielen Dank für Ihre Nachfrage bezüglich der Energiewende bzw. der Nutzung von Erdwärme und Wasserstoff.
Grundsätzlich ist unser Ziel, die Energieversorgung in Deutschland schrittweise vollständig auf Erneuerbare Energien aus Wind, Wasser, Sonne, Biomasse und Geothermie umzustellen und die Energieeffizienz deutlich zu steigern. Auf diese Weise schützen wir das Klima, schaffen neue Jobs, stärken die regionale Wirtschaft und fördern Handwerk und Mittelstand.
Der Einsatz von Erdwärme wird bereits heute durch verschiedene Instrumente gefördert. Die Gewinnung von Strom aus Tiefengeothermie wird bereits seit dem Jahr 2000 über das von der damaligen rot-grünen Bundesregierung eingeführte Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) vergütet.
Die Gewinnung von Wärme aus oberflächennaher Geothermie (sogenannte Wärmepumpen, die in Ein- und Zweifamilienhäusern eingesetzt werden), wird über das sogenannte "Marktanreizprogramm" (MAP) gefördert. Leider wurde das Programm von der schwarz-gelben Bundesregierung in den vergangenen Jahren auf Grund der knappen Haushaltslage immer wieder angehalten, weshalb es leider nicht die erhoffte Wirkung entfalten konnte.
Auch die von Ihnen angesprochene Nutzung von Wasserstoff stellt eine interessante Alternative dar, insbesondere, wenn der Wasserstoff als Speichermedium für Strom aus Erneuerbaren Energien genutzt wird. Die solare Wasserstofferzeugung ist eine sehr vielsprechende Zukunftstechnologie. Sie bietet die Chance, dezentral - also zum Beispiel auf jedem Hausdach - speicherbare Energie in Form vom Wasserstoff zu erzeugen. Mit dem gewonnen Wasserstoff kann man mit Brennstoffzellen Micro BHKWs - die schon heute am Markt erhältlich sind - in Häusern Strom und Wärme erzeugen, auch wenn die Sonne nicht scheint. Auch im größeren Maßstab kann Wasserstoff als Speichermedium dienen, um zum Beispiel ab ca. 2030 überschüssigen Strom aus Windenergie zu speichern.
Da Wasserstoff kostengünstig zu Methan aufbereitet werden kann, kann man es auch ins Erdgasnetz einspeisen und zur Gewinnung von Strom und Wärme sowie im Bereich Mobilität nutzen.
Noch steckt die Technik allerdings in den Kinderschuhen und es werden wohl noch viele Jahre bis zum breiten Einsatz vergehen. Deshalb ist die solare Wasserstofferzeugung derzeit vor allem ein Forschungsthema. Aber Forschungsanstrengungen lohnen sich allemal, auch und gerade als Ergänzung zu den Forschungsaktivitäten für neue und noch bessere Technologien in der Photovoltaik.
Vor diesem Hintergrund wollen wir die immer noch von der Bundesregierung vorgesehenen Mittel für die atomare Energieforschung (z.B. für das Kernfusionsprojekt ITER) zugunsten der Erforschung erneuerbarer Energien umwidmen, damit noch mehr als bisher an entsprechenden Lösungen geforscht wird (mehr Details finden Sie hier: http://www.gruene-bundestag.de/fileadmin/media/gruenebundestag_de/fraktion/beschluesse/Energieforschung_Atomausstieg.pdf ). Wir wollen auch insgesamt Forschung und Entwicklung stärker fördern, da wir als Gesellschaft nur so die gesellschaftlichen Herausforderungen - u.a. im Bereich der Energiewende - effektiv in Angriff nehmen können. Deshalb wollen wir u.a. dass bis 2020 mindestens 3,5 % des BIP für Forschung und Entwicklung ausgegeben werden.

Mit freundlichen Grüßen

Ekin Deligöz

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