Frage an Eike Hovermann von Alexander S. bezüglich Wirtschaft
ein anderer wichtiger teil ist kultur. die jugend rutscht doch mehr und mehr in die teilnahmslosigkeit ab. wie würden sie gegen das kulturelle brachland (tv, handy... etc) vorgehen, dem sich viele jugendliche ausschließlich widmen?
das sind die beiden dinge, die meiner meinung nach am wichtigsten sind...
meine letzte frage ist nicht so expliziet.
was, glauben sie, muss passieren, damit die bevölkerung mit einem lachen sagen kann, ´ich bin froh in deutschland zu leben.´?
Sehr geehrter Herr Schornberg,
wenn wir insgesamt die kulturelle Landschaft anschauen mit ihren Kinos, Filmproduktionen, Theatern, Museen,Büchereien und sonstigen kulturellen Einrichtungen und Angeboten von einer Schar von Anbietern, kann man feststellen - zumal bei zum Teil deutlich ansteigenden Besucher-/Nutzerzahlen, dass die von Ihnen festgestellte Teilnahmslosigkeit nicht flächendeckend in allen Gruppierungen und Schichtungen da ist. Das überreiche Angebot wird trotz Handy und TV durchaus angenommen. Daneben gibt es natürlich auch Teilnahmelosigkeit, die sehr oft dann entsteht, wenn die Familie nicht intakt ist, wenn Ausbildungs- und Arbeitsplätze fehlen, es an sinnvollen Freundschaften mangelt und ähnliches. Hier gilt es zu fördern aber auch zu fordern, denn ein großer Teil der Teilnahmslosigkeit ist auch begründet in Desinteresse am nächsten, im Alkohol und ähnlichen. Viele der Teilnahmslosen sind nicht von außen allein in die Teilnahmslosigkeit gedrückt worden. Da steckt auch eigene Entscheidung bzw. Nichtentscheidung hinter, die man nicht immer nur anderen anlasten kann. Zur Freude und zum positiven Lachen über unser Land, gehört auch, dass man sich erstens vorurteilsfreier die Lage Deutschlands im Vergleich zu vielen EU- Ländern oder noch entfernteren Ländern einmal klar macht und sehen lernt, wie gut es vielen hier geht, und dass man zweitens nicht die falsche Vorstellung hegt, es könne immer nur alles besser, schneller und höher werden. Wir werden Einschnitte bekommen. Solange wir das immer nur als Beeinträchtigung begreifen und nicht auch als Chance, auf neue Wege gelangen zu müssen, wird sicher die Teilnahmslosigkeit derer wachsen, die eine Lösung meist von anderen erwarten.
Mit freundlichen Grüßen
Eike Hovermann