Frage an Egon Stumpf von Arno Z. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herr Stumpf,
durch die eigene Problematik(Unfall+Tochter mit Rettsyndrom), will ich im Tagesgeschäft und der Politik auf das Anliegen von Menschen mit Handikaps aufmerksam machen. Und deshalb folgendes Anliegen:
der Artikel 19 der UN-Konvention zum Schutz und zur Förderung der Rechte behinderter Menschen „(Unabhängige Lebensführung und Teilhabe an der Gemeinschaft) bestimmt, dass Menschen mit Behinderungen die Möglichkeit haben müssen, ihren Wohnsitz frei zu wählen und zu entscheiden, wo und mit wem sie in welcher Wohnform leben wollen. Sie müssen Zugang zu häuslichen, institutionellen und anderen gemeindenahen Assistenz- und Unterstützungsdiensten haben, die zur Teilhabe am Leben der Gemeinschaft notwendig sind.“
Welche Maßnahmen werden Sie ergreifen, um die Rechte behinderter Menschen zu stärken und auch schwerst- und mehrfachbehinderten Menschen ein selbstbestimmtes Leben mitten in der Gesellschaft zu ermöglichen?
Werden Sie sich dafür einsetzen, dass auch behinderte Menschen mit hohem Pflege- und/oder Betreuungsbedarf in Einrichtungen der Eingliederungshilfe - und damit gemeinsam in Wohngruppen mit weniger stark behinderten Erwachsenen - leben und eine externe Tagesförderstätte besuchen können?
Schon jetzt vielen Dank für Ihre aussagekräftige Antwort!
Sehr geehrter Herr Zimmermann,
Entschuldigen Sie bitte wenn es doch etwas gedauert hat bis ich Ihre Frage beantworten kann. Die Gründe liegen einfach in der dichtes Terminstruktur während des Wahlkampfes und daran, dass ich alles selbst beantworte und leider kein Büro mir dabei helfen kann.
Nun zu Ihrer Frage. Gestern abend war ich bzu Besuch in der Lebenshilfe in Bad Kissingen, um mir ein Bild vor Ort zu machen, mit welchen Problemen man sich dort hauptsächlich herumschlagen muss. Ich habe diesen Besuch auch ganz ohne Presse durchgeführt, woraus deutlich wird, dass es nicht mein Interesse war als "Gutmensch" zu erscheinen, sondern dass mich die Entwicklung in der Hilfe für behinderte Menschen ganz praktisch interessiert. Auch dann, wenn ich ab September im bayerischen Landtag vertreten sein sollte, wird es immer mein besonderes Interesse sein für benachteilgte Bevölkerungsgruppen und damit auch für Behinderte da zu sein. Vielleicht noch eine Bemerkung zu meinem beruflichen Engagement seit 30 Jahren. Ich betreibe aufdem Lande ein privates Kinderhaus, in welchem sozial benachteiligte Kinder von uns betreut und gefördert werden. Aus dieser Tätigkeit heraus weiß ich um die besondere Aufgabe, die die Gesellschaft zu erfüllen hat u.a. mit behinderten Menschen. Gerade Ihr Hinweis auf ein Zusammenleben von schwerstbehinderten mit Nichtbehinderten ist dabei eine Richtung zur Normalisierung des Lebens von Behinderten. In diesem Zusammenhang habe ich mich schon immer für die Förderung von nz.B. Lernbehinderten an den Normalschulen ausgesprochen, um jeglicher Stigmatisiserung vorzugreifen. Das selbe trifft auf die Mischform des Zusammenlenbens in Ihrem Fragezusammenhang genauso zu.
Ich danke Ihnen nochmals für ihre Fragestellung und wünsche Ihnen und Ihrer Tochter alles Gute auf Ihrem Weg zu einem weitgehenden normalen Alltagsleben.
Mit freundlichen Grüßen
Egon Stumpf
FDP Landtagskandidat