Frage an Egon Jüttner von Bemian A. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrter HerrJüttner,
vielen Dank für Ihre Antwort.
Die derzeitige Lage ist leider, das muss ich nochmal ausdrücklich sage, katastrophal. Die Peschmerga sind am Mosul Staudamm, und auch in Rabia, an der Grenze zu Syrien. Beide Regionen sind ca 60 km von dem umzingelten Menschen im Sindschar Gebirge entfernt.
Die Peschmerga kontrolliert dies schon seit Monat wieder. Trotzdem wurde bis jetzt keine Operation gestartet, um einen Schutzkorridor frei zu erlangen, um die Verwundeten, Frauen und Kinder in Sicherheit zu bringen ins kurdische Gebiet.
Die Menschen sind immer noch umzingelt. ES gibt nur wenige Nahrungsveorräte und keine Zelte oder genügend Decken.
Mir ist bewusst, das es Zeit braucht bis Die IS aus Sindschar vertrieben wird. Jedoch kommt der Winter näher und dann wird es in der Nacht mehr als minus 20 Grad.
Bis die Perschmega dann da hinkommt in wochen oder monaten, werden die meisten schon verhungert oder erforen sein. Wenn die IS Terroristen die umzingelten Menschen bis dahin nicht wieder angegreifen und töten. Die Zeit spielt gegen die Menschen.
Ich möchte von Ihnen sehr gerne wissen, was konkret getan wird, Z.B. wird sich dafür eingesetzt das ein Team Ärzte ( z.B. Ärzte ohne Grenzen ) dorthin gelangt um die Verwundeten dort zu versorgen?
Wird überhaupt genug Druck auf die Regionalregierung in Kurdistan Irak ausgeübt, um schnellere Erfolge zu erzielen?
Wurde überhaupt bis zum heutigen Tage daran gedacht, die umzingelten Frauen und Kinder dort herauszu beföprdern und einen Schutzkorridor zu schaffen.
Ich erwähne es nochmal: Im Sindschar Gebirge entwickelt sich ein Genozig vor den Augen der Welt.
Ich bitte um eine aufschlussreiche Antwort von Ihnen.
Sehr geehrter Herr Asdad,
vielen Dank für Ihre erneute Zuschrift vom 14.11.2014. Ich teile Ihre Sorge um die Zivilbevölkerung im Nordirak und weiß auch um die Gefahren, die ein strenger Winter für Leib und Leben vieler Menschen hervorrufen kann. Deutschland ist bemüht, alle Gruppen im Kampf gegen ISIS zu unterstützen. Diese Unterstützung zeigt sich in Waffenlieferungen, Ausbildung, humanitärer Hilfe und der Aufnahme von Flüchtlingen. Eine direkte Teilnahme an den kriegerischen Auseinandersetzungen wurde bislang abgelehnt, insofern können wir militärisch den Ausgang einzelner Kampfhandlungen mit Ausnahme der Bereitstellung von Gerätschaften nicht beeinflussen. Der Einsatz von zivilen Helfern muß sorgfältig geprüft werden, da deren Sicherheit nicht unüberlegt aufs Spiel gesetzt werden darf.
Mit freundlichen Grüßen
Egon Jüttner