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Eckhardt Rehberg
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Frage von Thomas E. •

Frage an Eckhardt Rehberg von Thomas E. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Hallo Hr. Rehberg,

sicherlich kennen Sie die tägliche Werbung meines Arbeitgebers. Wer erreicht täglich über 80 Mio. Menschen? Ein Automobilkonzern? Ein Telefonanbieter ? usw.. Es war und ist die Deutsche Post! Jeden Tag begegnen wir ihr und können ihr nicht entkommen. Doch leider schauen wenige hinter die Kulissen, die gerade die auch in Ihrem Wahlkreis - meinem Wohn- und Arbeitsort – in Punkto Ausbildung dramatische Züge annehmen. Noch vor sechs Jahren wurde im PLZ-Bereich 17xxx und 18xxx zusammen 46 angehende Fachkräfte für Brief – und Frachtverkehr zur Ausbildung eingestellt. Mit dem verabredeten Ausbildungspakt zwischen Wirtschaft und (Bundes-) Politik entwickelte sich die Zahl, zum Beispiel aktuell für das Jahr 2007 in die Richtung, dass 8 Fachkräfte und 3 Praktikanten (EQJ) zur Aubsildung eingestellt werden sollen. (Quelle: http://www.dpwn.de/dpwn?tab=1&skin=hi&check=yes&lang=de_DE&xmlFile=2004971 ) Der riesige Konzern bildet lediglich 2000 Fachkräfte konzernweit – nicht mal bei der „alten“ Deutsche Post AG – und 300 Praktikanten Jahr für Jahr aus. (Quelle: http://www.dpwn.de/dpwn?check=yes&lang=de_DE&xmlFile=2000928 und http://www.dpwn.de/sustainabilityreport/2006/serviceseiten/schlagwortsuche?q=PD&iEditID=13710 )
Und wenn Sie glauben, dass er dies regional gleich tut, sind Sie, wie viele andere auch, auf dem so genannten Holzweg. Die Ausbildungspolitik der Post beschränkt sich zunehmend auf die Großstädte, wie Hamburg, Bremen und Kiel, um mal im Norden zu bleiben. Die Treiber für solche Entwicklungen sind durchaus die hohen Erwartungshaltungen der regionalen „Fürsten“, welche die Leistungen der Azubis nur durch Produktivitätskennzahlen erkennen. Und wenn diese mal nicht so sind, wird halt weniger oder gar nicht mehr ausgebildet. Können Sie verstehen, warum ein riesiger Konzern in ¾ von Meck - Pomm´s mit 8 Ausbildungsplätzen und 3 Praktikaangeboten für das Jahr 2007 antritt? Mir erscheint dies deutlich zu wenig! Nur meinem Arbeitgeber nicht, der der tgl. 80 Mio. Menschen erreicht.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Ebeling,

gerade als Lokalpatriot kann ich natürlich nicht verstehen, dass ein Konzern wie die Deutsche Post World Net nicht mehr Ausbildungs- und Praktikaplätze in Mecklenburg-Vorpommern anbietet, als von Ihnen geschildert. Immerhin wirbt die Deutsche Post damit, dass sie im Herbst 2006, 32 Ausbildungsplätze in unserem Bundesland bereitgestellt hat.
Quelle: http://www.dpwn.de/dpwn%3FxmlFile%3D2006639%26lang%3Dde_DE+Ausbildungspl%C3%A4tze+Deutsche+Post+Mecklenburg-Vorpommern&hl=de&ct=clnk&cd=1&gl=de

Die junge Generation ist leider immer wieder gezwungen, aufgrund von Lehrstellenmangel unser Bundeslandes zu verlassen. Langfristig blutet Mecklenburg-Vorpommern damit aus. Dies hat zur Folge, dass zukünftig eine Überalterung unseres Bundeslandes stattfindet und das noch stärker als im Rest der Republik. Immer weniger Lohnempfänger werden bei uns leben, mit immer weniger Nachfrage und damit mit immer weniger Absatzmöglichkeit für die Unternehmen und damit wiederum mit immer weniger Arbeitsangeboten. Diesen Teufelskreis zu verlassen wird, meines Erachtens die Herausforderung der nächsten Jahre werden.

Ein junger Mensch der außerhalb unseres Bundeslandes eine Ausbildung und später eine Arbeit gefunden hat, wird mit großer Wahrscheinlichkeit sein neues und gesichertes soziales, kulturelles wie auch wirtschaftliches Umfeld nicht mehr so leicht verlassen, um zu uns zurückzukehren. Wir müssen daher unserer Jugend eine Zukunft in Mecklenburg-Vorpommern bieten, noch bevor sie das Land verlässt! Und das kann nur bedeuten: Ausbildung und Arbeit. Dazu bedarf es der gemeinsamen Anstrengung von Wirtschaft, Politik und der Gewerkschaften.

Wie es schon im Koalitionsvertrag der CDU/CSU und der SPD festgehalten ist, bleibt es unser Ziel jedem ausbildungswilligen und -fähigen Jugendlichen einen Ausbildungsplatz anzubieten. Der nationale Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs wird daher, unter Einbeziehung von Wirtschaft und Gewerkschaften weiterentwickelt werden. Allerdings ist die Politik nicht in der Lage operativ in die Geschäftsprozesse der Unternehmen einzugreifen, vielmehr kann sie den hierfür notwendigen ordnungspolitischen Rahmen schaffen. Ich denke daher, dass in dem vorliegenden Fall neben der Politik ebenfalls Ihr Betriebsrat seinen Einfluss geltend machen muss.

Mit freundlichen Grüßen

Eckhardt Rehberg