Frage an Dorothee Martin von Torsten S. bezüglich Verkehr
Sind Sie für eine komplett Autofreie Innenstadt (Altstadt + Neustadt)
Lieber Herr S.,
vielen Dank für Ihre Frage.
Das Ziel der SPD ist, mit umweltfreundlicher, nachhaltiger Mobilität die Lebens- und Aufenthaltsqualität und auch Teilhabe in Hamburg zu verbessern - in den Quartieren, Stadtteilen und in der Innenstadt.
Aktuell gibt es ja auch durchaus kontroverse Diskussionen und Haltungen darüber, wie wir öffentlichen Raum gestalten und welchen Anteil das Auto daran haben sollte - gerade im Bereich der Innenstadt.
Schon jetzt sprechen die Zahlen der letzten Modal Split- Auswertung (Anteil der zurück gelegten Wege) eine ganz klare Sprache: immer mehr Bürgerinnen und Bürger nutzen Busse und Bahnen, fahren Rad oder gehen zu Fuß - wohingegen Autofahrten im Bereich von Ring 1 und 2 deutlich abgenommen haben.
Die Entwicklung ist deutlicher Ansporn und Zustimmung für unsere Angebotsoffensive im ÖPNV und dem Ziel, mit neuen U -und S-Bahnen, mit dem Ausbau des Bussystems, des Radverkehrs und auch des Fußverkehrs mit der Förderung von Elektromobilität und Wasserstoffantrieb die Verkehrswende in Hamburg zu realisieren.
Wir wollen in der Innenstadt neben der besten Erreichbarkeit mit Bus und Bahn deutlich mehr Aufenthaltsqualität, bessere Platzgestaltung und mehr Raum für Fußgängerinnen und Fußgänger.
Die Innenstadt baucht attraktive, durchgängige und verkehrssichere Räume, vor allem für den Rad- und Fußverkehr. Wir können uns weitere autofreie Zonen/Straßen in der Innenstadt vorstellen - flächendeckende Fahrverbote dagegen aber nicht. Dies ist auch rechtlich nicht möglich.
Auch hier gilt für mich: Politik ist Interessenausgleich. Wir kennen hier die berechtigten Anliegen von Handwerkern, Wirtschaftsverkehr und Einzelhändlern sowie von BürgerInnen, die schlicht auf das Auto angewiesen sind.
Mir ist wichtig: Jede Maßnahme zur Verkehrsberuhigung muss mit den Anliegern und Akteuren im Rahmen eines Gesamtkonzepts eng abgestimmt werden
Eine lebendigere Innenstadt bekommt man ja nicht per Fingerschnipp nur durch Verkehrsreduzierung - dazu gehört Platzgestaltung, Aufenthaltsmöglichkeiten ein gutes Angebot an Handel und Gastronomie, auch Angebote für Familien mit Kindern u.v.m.
Wichtig ist, dass alles gut funktioniert, und zwar nicht nur während ein paar wenigen Sommerwochen, sondern das ganze Jahr lang. Das müssen alle Ideen berücksichtigen, die jetzt vorgebracht werden.
Bei weiteren Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Mit besten Grüßen
Ihre
Dorothee Martin