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Dorothee Martin
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Frage von Melanie M. •

Frage an Dorothee Martin von Melanie M. bezüglich Verkehr

Sehr geehrte Frau Martin,

vor einiger Zeit hatten sie sehr freundlich meine Frage zu den zuwucherenden Radwegen beantwortet. Meine jetzige Frage dreht sich um ein ähnliches Thema, ist aber eher genereller Natur.

Die Hamburger Regierung plant ja den Rückbau vieler Radwege und will den Radverkehr auf die Straße verlegen und auch sollen einige Radwege ausgebaut werden. Das alles ist lobenswert und ein Schritt in die richtige Richtung, aber in der Realität schafft es die Stadt doch nicht mal die bestehenden Radwege zu pflegen und einen befahrbaren Zustand aufrecht zu erhalten. Die zuwucherenden Radwege, die der Bezirk aus Geldmangel nicht freischneiden lässt, sind da ja nur ein Beispiel. Zur Zeit sind viel befahrene Radwege, wie der entlang des Eilbekkanals oder auch entlang der Alster an vielen Stellen mit einer so hohen Schicht verrottenden, nassen Laubs versehen, dass das Radfahren auf diesen „benutzungspflichtigen“ Wegen lebensgefährlich ist. Und das ist keinesfalls ein Zustand, der durch den Sturm von letzter Woche verursacht wurde, sondern etwas, was man jeden Herbst beobachten kann, denn die Stadtreinigung wartet gerne bis keine Laub mehr an den Bäumen ist, bevor sie Radwege wieder verkehrssicher macht. Auch im letzten Winter hat die Stadt es nicht geschafft, die Radwege befahrbar zu halten.
Daher die Frage, wie der Senat die Befahrbarkeit und Verkehrssicherheit der vorhandenen Radwege gewährleisten will? Wäre es nicht an der Zeit, dort klare Zuständigkeiten und Standards zu definieren, an die sich die Bezirke zu halten haben und deren Einhaltung auch kontrolliert wird?

Vielen Dank

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau Meyer,

vielen Dank für Ihre Frage. Wie auch in Bezug auf den Rückschnitt der Hecken haben Sie grundsätzlich Recht und das Problem ist ganz ähnlich gelagert.

In der Tat kann ich auch persönlich bestätigen, dass das Fahrradfahren im Herbst auf manchen Radwegen, insbesondere um die Alster herum, zu einem rutschigen Unterfangen wird. Das ist natürlich auch ein bisschen die Kehrseite davon, dass wir in einer so wunderbar grünen Stadt leben und uns den ganzen Sommer an der Vielzahl an Blättern auch im inneren Stadtgebiet erfreuen können. Für mich gilt dennoch: Wenn die Verkehrssicherheit gefährdet ist, muss die Stadtreinigung rechtzeitig einschreiten.

Der Senat und insbesondere die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt tut bereits vieles dafür, das Fahrradfahren in Hamburg zu fördern, auszubauen und sicherer zu machen. Auch für die Beseitigung des Laubs sind entsprechende Vereinbarungen mit der verantwortlichen Stadtreinigung getroffen worden, die sicherstellen sollen, dass es zu einer ausreichenden, regelmäßigen Laubbeseitigung kommt.

Ein Problem für die Stadtreinigung ist, dass es im Herbst für einige Wochen zu enormen Spitzenbelastungen kommt. Jährlich müssen bis zu 15.000 Tonnen Laub aus der Stadt befördert werden, der Großteil davon innerhalb weniger Wochen. Das nötige Personal dafür aufzubringen und in der Kürze der Zeit all die vielen Hamburger Straßen zu reinigen, lässt die Stadtreinigung natürlich an Kapazitätsgrenzen stoßen. Deshalb gibt es für vielbefahrene Radwege eine höhere Priorität.

Auf Ihre Anregung hin stehe ich in Kontakt mit der Behörde und der Stadtreinigung und versuche, auszuloten, ob es eine Möglichkeit gibt, in den kommenden Jahren das Problem besser in den Griff zu bekommen.

Da Sie nach der Strategie des Senates gefragt haben, empfehle ich Ihnen sehr, die Internetseiten zur Radverkehrsstrategie und insbesondere den dort verlinkten Fortschrittsbericht 2013 durchzublättern. Auf Seite 12 des Berichtes finden Sie auch den Abschnitt zur Laubbeseitigung im Herbst. Und hier finden Sie das Dokument:
http://www.hamburg.de/radverkehr/2995602/radverkehrsstrategie-ziele.html

Wenn Sie weitere Fragen oder Anregungen haben, wenden Sie sich gern auch direkt an mich unter info@dorotheemartin.de oder per Telefon: (040) 3284 3427.

Mit den besten Grüßen,

Dorothee Martin

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