Frage an Doris Achelwilm von Jasmin J. bezüglich Gesundheit
Warum haben Sie gegen die Widerspruchslösung für Organspenden gestimmt?
Ist es wirklich nicht möglich, wie alle anderen europäischen Länder auch dass man einmal im Leben gezwungen wird, sich mit einer so wichtigen Frage auseinanderzusetzen???
Die Mehrheit der Bundesbürger war laut Umfragen FÜR die Widerspruchslösung.
Schade dass Sie sich nicht um den Willen Ihrer Bürger kümmern!
Sehr geehrte Frau Just,
die Entscheidung zu dieser wichtigen Frage war keine leichte. Mich erreichten viele Meldungen sowohl für wie auch gegen die Widerspruchslösung, ich habe mich intensiv mit Vertreter*innen unterschiedlicher Positionen ausgetauscht. In der Gesamtabwägung war mir die von Bundesgesundheitsminister Spahn u.a. eingebrachte Widerspruchslösung zu unausgereift: Sie stellte zentrale Rechte wie das auf körperliche Selbstbestimmung zur Disposition, obwohl politisch entschieden bei der Verbesserung und Kostendeckung von Organisationsabläufen angesetzt werden muss. Es könnten längst deutlich mehr Organtransplantationen durchgeführt werden, wenn die Strukturen im Gesundheitssystem besser ausgestattet wären. Unter der Voraussetzung, dass es eine Stärkung der Melderegistrierung geben muss, eine bessere öffentliche Krankenhausfinanzierung, gute ärztliche Information und aus meiner Sicht auch die aktive Selbstauskunft habe ich für die Entscheidungslösung gestimmt. Ob die notwendigen Verbesserungen ausreichend eintreten, wird weiter zu beobachten und auszuwerten sein, um ggf. für eine bestmögliche Lösung nachzustellen.
Mit freundlichen Grüßen
Doris Achelwilm