Doreen Föse
DIE LINKE
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Frage von Kirsten W. •

Frage an Doreen Föse von Kirsten W. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrte Frau Föse,

was werden Sie dagegen tun, dass in Schleswig-Holstein in absehbarer Zeit tausende Arbeitsplätze in und um die Milchproduktion verloren gehen und viele Milchviehbetriebe ihr Unternehmen schließen müssen?

Wie stehen sie zu einer nationalen und eu-weiten Flexibilisierung der bis 2015 bestehenden Milchquote, um die Auswirkungen der Milchmarktkrise und auch der Wirtschaftskrise abzumildern?

Wie können Sie es verantworten, dass auf dem Weg in den liberalisierten Milchmarkt im Jahr 2010 mehr als 500 Mio Euro vom Steuerzahler für Exporterstattungen und Interverntion ausgegeben werden sollen? Zumal es das Instrument der Mengenbegrenzung auf dem Milchmarkt noch gibt?

Mit freundlichen Grüßen Kirsten Wosnitza

Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Wosnitza,

vielen Dank für Ihre Frage.
Natürlich benötigen wir ehrliche Preise für unsere Agrarprodukte. Auch für die Milch. Es kann nicht sein, das einige Großkonzerne die Preise diktieren, für die ein Erzeuger produzieren muss. Hier wäre eine Flexibilisierung auf Bundes- und EU-Ebene sinnvoll, sowie die totale Abschaffung der Milchquote. Wenn ich daran denke, wie viele Stunden ein Milcherzeuger am Tag arbeitet, 7 Tage die Woche, teilweise das ganze Jahr ohne Urlaub und dann kann er von der Erträgen nicht mal mehr leben.
Kleinbauern werden Ihre Milch nicht mehr los, weil sich die Umstellung auf die EU-Normen nicht lohnt. Bei diesen hält kein Milchwagen mehr.

Auch bei der Geflügelmast, liegt das Problem ähnlich. Ein Küken kostet auf dem Markt etwa € 1,00. Dann muss dieses über Wochen gemästet werden. Beim Discounter bekommt man dann ein Tiefkühlhähnchen für etwa € 2,50. Wie hoch kann hier die Marge sein ?
Hier geht Masse und Preis zu Lasten der Qualität.
Es geht hier um unsere Ernährung. Diese sollte Mindeststandards an Qualität erfüllen. Diese sind bei diesen Preisen nicht mehr gewährleistet.
Auch geht es hier um den Tierschutz. Tierpflege hat ihren Preis.

Wir brauchen ehrliche Preise bei den Agrarprodukten. Dafür benötigen wir aber auch ein Mindesteinkommen für alle Bürger, damit diese sich die Produkte leisten können.
Wir sollten zudem wieder den Kleinbauern fördern, insbesondere mit Direktvermarktung der Produkte, statt Agrargroßbetriebe.

Doreen Föse