Frage an Ditmar Staffelt von Eva-Maria B. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Dr. Staffelt,
am 16.08.2005 befragte ich Sie in diesem Forum zum Thema "Neuschrieb". Wann kann ich mit einer Antwort rechnen?
Mit freundlichen Grüßen
Brömer
Sehr geehrte Frau Brömer,
ich kann Ihren Ärger in Teilen verstehen. Auch mir erscheinen die neuen Rechtschreibregeln zuweilen skurril, in jedem Fall aber immer noch ungewohnt. Auf der anderen Seite war ein wesentlicher Hintergrund für die Rechtschreibreform, Kindern das Erlernen der Orthografie zu erleichtern. Inwieweit das gelungen ist, kann noch nicht abschließend beurteilt werden. Dass beispielsweise Schifffahrt nun mit drei f geschrieben wird, finde ich nachvollziehbar – andere neue Regeln finde ich wiederum weniger nachvollziehbar und weniger logisch.
Ich halte es jedoch für einen unhaltbaren Zustand, dass zur Zeit in Deutschland keine einheitlichen Rechtschreibregeln gelten. Da die neue Rechtschreibung nun einmal beschlossen ist, ist das Ausscheren einzelner Bundesländer im Namen des Föderalismus nicht akzeptabel. Meine von mir hoch geschätzte Kollegin Edelgard Bulmahn nannte dies kürzlich auf einer gemeinsamen Veranstaltung „nicht föderalistisch, sondern separatistisch.“ Ich teile diese Ansicht. Es muss gewährleistet sein, dass bundesweit einheitliche Rechtschreibregeln gelten.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Ditmar Staffelt