Frage an Ditmar Staffelt von heinrich b. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Dr. Staffelt,
Sie werden mir sicher zustimmen, dass das größte Problem in Neukölln nach wie vor die hohe Arbeitslosigkeit ist. Daher meine Frage: Was tun Sie, damit Jugendliche einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz bekommen? Ich bin der Meinung, die Frage der Jugendarbeitslosigkeit ist die Entscheidende für unsere Zukunft insgesamt und besonders auch für die Zukunft unseres Bezirks. Ich bedanke mich im voraus für Ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Heinrich Börnsen
Sehr geehrter Herr Börnsen,
selbstverständlich ist die Arbeitslosigkeit und insbesondere die Jugendarbeitslosigkeit unser drängendstes Problem. Niemand soll sein Berufsleben mit Arbeitslosigkeit beginnen müssen. Deswegen hat die Bundesregierung einen besonderen Schwerpunkt auf die Förderung und Vermittlung von jugendlichen Arbeitslosen gelegt. Wir haben für Jugendliche unter 25 Jahren einen Rechtsanspruch auf einen Arbeitplatz, einen Ausbildungsplatz oder Qualifizierung eingeführt. Unser Ziel ist, dass keiner unter 25 Jahren länger als 3 Monate arbeitslos bleibt. Um dies zu erreichen, hat die Bundesregierung Vertreter der Wirtschaft und die Bundesagentur für Arbeit an einen Tisch gebracht, um den Nationalen Ausbildungspakt zu schließen. So sind allein im Ausbildungsjahr 2004/2005 60.000 Ausbildungsplätze und 30.000 Einstiegsqualifikationen entstanden.
Stichwort: Qualifikation. Ganz entscheidend für die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit ist neben der Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen auch die Qualifizierung der Jugendlichen. Einige Betriebe beklagen immer noch, manchen Jugendlichen fehlten die Voraussetzungen für eine Ausbildung oder Anstellung. Hier setzen wir an, in dem wir arbeitslosen Jugendlichen vielfältige Qualifizierungsmöglichkeiten anbieten. In Neukölln erwerben heute schon 25 % mehr Arbeitslose zusätzliche Qualifikationen durch Weiterbildungen als noch vor einem Jahr. Ein Großteil davon sind Jugendliche.
Schließlich ist die bessere Vermittlung und die Förderung der Eigeninitiative jugendlicher Arbeitsloser von größter Bedeutung. Ich habe mich persönlich dafür eingesetzt, dass der Job Point in der Karl-Marx-Straße in Neukölln erhalten bleibt. Dort finden jugendliche Arbeitslose unbürokratische Unterstützung und Beratung.
Die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit hat für mich und die SPD oberste Priorität. Und darin sind wir bereits ein gutes Stück vorangekommen. Seit März diesen Jahres ist die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren um knapp 100.000 gesunken. Als Staatssekretär im Wirtschaftsministerium habe ich - das darf ich an dieser Stelle anführen - jedes Gespräch mit Vertretern der Wirtschaft genutzt, um Ausbildungsplätze zu schaffen. Dafür möchte ich auch weiterhin entschlossen kämpfen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Ditmar Staffelt