Frage an Ditmar Staffelt von Marc G. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Arbeitsplatzabbau bei Airbus!
Sehr geehrter Herr Dr. Staffelt,
mein Sohn ist bei einem Zulieferanten von Airbus beschäftigt. Die Diskussion der letzten 2 Wochen beunruhigt mich und vor allem meinen Sohn so sehr, dass ich mich um Beantwortung folgender Fragen an Sie wende :
- wie weit sind die Zulieferer ebenfalls von dem Sanierungsprogrammm betroffen ?
- werden diese Firmen auch durch Firmen in Billiglohnländern ersetzt
- was unternimmt die Bundesregierung um diese Arbeitsplätze zu
erhalten
- setzt sich die Bundesregierung ebenfalls so massiv wie die
französische Regierung für die Erhaltung der deutschen Arbeitsplätze ein.
Ich bitte um eine kompetente und nachhaltige Antwort auf meine Fragen.
Mit freundlichen Grüßen Marc Grohmann
Sehr geehrter Herr Grohmann,
es ist verständlich, dass Sie die Diskussion um die Zukunft von Airbus beunruhigt. Das von EADS/Airbus geplante Sanierungsprogramm zeigt sehr deutlich, wie eng Erfolg und Misserfolg eines Unternehmens miteinander verwandt sein können.
Durch die Auslieferungsverzögerung des A380 steht Airbus vor großen Herausforderungen, die es zu bewältigen gibt. Dazu gehören der schwache Dollar, hohe Entwicklungskosten für zukünftige Flugzeugprogramme, ein starker Wettbewerber Boeing und eine nicht mehr zeitgemäße Unternehmensstruktur.
Durch das Airbus-Sanierungsprogramm Power8 sind mittelbar auch die Zulieferfirmen betroffen. Airbus plant, für verschiedene Werke Partner zu finden und gleichzeitig die Zulieferstruktur zu bündeln. Zurzeit gibt es in Deutschland wesentlich mehr kleine, finanzschwache Zulieferfirmen als beispielsweise in Frankreich. Dies führt unter anderem dazu, dass diese Firmen über eine verhältnismäßig geringe Mittel für Forschung und Entwicklung verfügen.
Zusammen mit dem Bundesverband für die Deutsche Luftfahrtindustrie wird seit längerem daran gearbeitet, die deutsche Zulieferindustrie besser aufzustellen. Der hier bestehende Konsolidierungsdruck erhöht sich natürlich durch das Airbus-Sanierungsprogramm.
Bundesregierung und auch Bundestag setzen sich gemeinsam mit aller Kraft für die deutschen Interessen, den Erhalt hochwertiger Arbeitsplätze und von Zukunftstechnologien, ein. Wir sind deshalb in ständigen Gesprächen mit Vertretern des Konzerns und unterstützen die Luftfahrt intensiv durch Forschungsmittel. Darüber hinaus haben wir ein Konsortium aus öffentlichen und privaten Investoren gebildet, um die von DaimlerChrysler veräußerten Aktienanteile in deutscher Hand zu halten. Bei allen staatlichen Bestrebungen darf jedoch nicht vergessen werden, dass EADS/Airbus ein Unternehmen ist, das sich im Wettbewerb behaupten muss.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Ditmar Staffelt
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