Das Bild zeigt einen Mann mit grauen Haaren, Brille, glatt rasiert und einem leichten Lächeln
Dirk-Ulrich Mende
SPD
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Frage von Lutz S. •

Frage an Dirk-Ulrich Mende von Lutz S. bezüglich Umwelt

Welche Bedeutung hat für Sie das Thema Wald im Klimawandel ? ... und würden Sie sich für mehr Wildnis in Deutschland einsetzen ?

Das Bild zeigt einen Mann mit grauen Haaren, Brille, glatt rasiert und einem leichten Lächeln
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Sievers,

vielen Dank für Ihre Anfrage!

Unsere Wälder sind von herausragender Bedeutung für die Bewältigung des Klimawandels bzw. zur Abschwächung der schädlichen Einwirkungen auf das Klima durch Emissionen. Sie sind aber eben nicht nur CO2 Speicher sondern gleichermaßen auch für den Wasserhaushalt und damit für die zentrale Lebensgrundlage aller Lebewesen von zentraler Bedeutung. Bereits in meiner Schulzeit wurde ich auf die Bedeutung der Wälder im Zusammenhang mit den Folgen der Abholzung großer Waldgebiete in den Mittelmeerländern insbesondere Italien in der Römischen Zeit vor rund 3000 Jahren Aufmerksam gemacht. Die Folgen der Entwaldung dort sind bis heute zu sehen. Wir haben in Deutschland eine seit langer Zeit geprägte nachhaltige Waldwirtschaft. Diese muss allerdings sich jetzt den neuen Herausforderungen stelle, die durch schon erkennbare Veränderungen des Klimas wie die letzten beiden trockenen Sommer geprägt sind. So müssen deutlich mehr Mischwälder entstehen und Bäume gepflanzt werden, die Trockenperioden besser standhalten können. Eine neue Bundesregierung muss dazu Anreize setzen und entsprechende Maßnahmen, die diese Veränderung stützen, fördern.

Zu 2.
Wir haben in Deutschland trotz der dichten Besiedlung zum Teil sehr große Waldflächen als Nationalpark unter Schutz gestellt und überlassen diese dort weitgehend der natürlichen Entwicklung. Das ist ein richtiger Schritt. Angesichts der vielfach noch zu beobachtenden Monokulturen von Kiefern- oder Fichtenwäldern, kann ein ungesteuerter Prozess zu mehr Wildnis nach meiner Auffassung derzeit nicht befürwortet werden. Das geht erst dann, wenn wir wieder deutlich mehr resistentere Mischwälder haben, bei denen die Wildnis sich auch selbst im Gleichgewicht halten kann. Beachtet werden muss dabei auch, dass sich lediglich gut 30 % der Wälder in Deutschland in öffentlichem Eigentum befinden. Mithin sind rund 70 % in Privateigentum, bei dem Nutzungsbeschränkungen sicherlich wirtschaftlich ausgeglichen werden müssten. Das kann zu erheblichen Kosten führen, zumal dann, wie aktuell, die Preise für Holz auf Rekordniveau gestiegen sind.

Insgesamt ist nach meinem Eindruck das Thema für die Bundesrepublik von erheblicher Relevanz und muss von der neuen Bundesregierung dringend angepackt werden. Das SPD Zukunftsprogramm benennt deshalb auch die Anpassung der Wälder an die Herausforderungen des beginnenden Klimawandels als wichtige Aufgabe.

Mit freundlichen Grüßen
Dirk-Ulrich Mende

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