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Frage von Anja S. •

Frage an Dirk Hacaj von Anja S. bezüglich Europapolitik und Europäische Union

Hallo Herr Hacaj,

Sie haben in ihrer Antwort vom 04.05. geschrieben, dass Sie für einen Ausstieg aus dem Euro sind und warnen vor dem Euro-Zusammenbruch.
Ich frage mich nun wie Sie darauf kommen?
Gerade in Zeiten der Finanzmarktkrise hat sich der Euro als stabile Währung bewährt.
Beispielsweise hat der polnische Zloty in den vergangenen Monaten gegenüber dem Euro einen starken Kursverlust erlebt ( siehe dazu: http://www.ecb.de/stats/exchange/eurofxref/html/eurofxref-graph-pln.en.html ).
Durch solch eine Abwertung steigt die Gefahr, dass polnische Kreditnehmer ihre Hypothekenraten, die in den letzten Jahren häufig in Fremdwährungen, wie dem Euro, aufgenommen wurden, nicht mehr zahlen können. Dies kann Krisen, wie wir sie im Moment erleben, noch verschärfen.
Größere Währungsräume wie die Eurozone sind nicht so anfällig für derartige Fehlentwicklungen. Zum einen werden Fremdwährungskredite angesichts des großen und günstigen heimischen Angebots kaum benötigt. Zum anderen ist beim Euro als zweitwichtigster Reservewährung der Welt kaum mit solch großen Schwankungen zu rechnen.
Selbst die Briten, die immer als Euro-Skeptiker bekannt waren, diskutieren mittlerweile den Euro-Beitritt, da der Kurs des Pfundes im Zuge der Krise um 25 Prozent gegenüber dem Euro und dem Dollar gefallen ist und Großbritannien kurz vor einer Pfundkrise steht. (vgl. dazu: http://www.zeit.de/online/2008/47/grossbritannien-finanzkrise-euro-beitritt )

Wie begründen Sie anhand dieser Tatsachen den Ausstieg aus dem Euro?

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Antwort von
REP

Sehr geehrte Frau Stahl,

eigentlich haben Sie sich die Antwort auf Ihre Frage bereits selbst gegeben.
Zum einen fragen Sie, warum wir aus dem „Euro“ aussteigen wollen, zum anderen verweisen Sie darauf, dass z.B. polnische Kreditnehmer ihre Hypothekenraten in Euro aufgenommen hätten usw.

Welches Interesse können wir Deutschen daran haben, für andere Länder die Schulden mitzutragen? Es ist inzwischen üblich geworden, dass die Länder, die schlecht wirtschaften, ständig mehr aus dem EU-Topf beziehen, während Deutschland als Nettozahler Nr. 1 alles finanzieren soll.

Darüber hinaus hat der Euro bereits eine Inflation von 10 Prozent erreicht. Das wird natürlich von den Euro-Euphorikern gern verschwiegen und Sie können es deshalb in der herkömmlichen Presse nur selten lesen. Durch die augenblicklich zur Verteilung anstehenden „Konjunkturpakete“ und „Rettungsschirme“ wird sich dieser Umstand noch verschärfen. Da die Lohnzuwächse in den kommenden Jahren den Kaufkraftverlust nicht mehr ausgleichen werden, droht ein weiterer Verlust. Das sind die Gründe, weshalb wir sagen: raus aus dem Euro. Diese Währung hat sich als Schönwettergeld entpuppt und wird den Problemen der kommenden Jahre nicht standhalten.