Frage an Dirk Fischer von Rosemarie R. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Fischer,
ich finde es sehr gut, dass sich die CDU für eine Mindestrente eingesetzt hat. Aber wer denkt eigentlich an die vielen Mütter, die ihre Kinder vor 1992 geboren haben und die nur einen Punkt statt drei Entgeltpunkte bei der Rentenberechnung erhalten? Ich gehöre mit meinen 75 Jahren noch der Babyboomer-Generation an (wie man so schön sagt). Damals suchte man vergeblich nach Kindertagesplätzen und auch Halbtagsarbeitsplätze wurden kaum angeboten (insbes. nicht im öffentlichen Dienst, wo ich vor der Geburt meiner Kinder beschäftigt war). Und ein Betreuungsgeld haben wir damals auch nicht erhalten. Ich weiß, dass viele Mütter in meinem Alter und jünger unsere "Behandlung " in der Rentenpolitik als schreiende Ungerechtigkeit empfinden. Und das sind Millionen von Frauen, die zwar ebenfalls für die Mindestrente sind (siehe oben), aber sehr enttäuscht darüber sind, dass die CDU dieses Thema (Mütter der vor 1992 geborenen Kinder) offenbar einfach ad acta legen will. Wo bleibt da die soziale Gerechtigkeit, für die die CDU sonst immer eintritt? Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie sich als unser zuständiger Bundestagsabgeordneter diesem Thema einmal annehmen würden - vielleicht sogar auf dem bevorstehenden CDU-Parteitag? Wir Mütter würden uns über eine Anerkennung sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen Rosemarie Reißmann
Sehr geehrte Frau Reißmann,
auf dem CDU Bundesparteitag Anfang Dezember 2012 in Hannover haben die Delegierten Folgendes beschlossen:
„Wir wollen die Anerkennung von Kindererziehungszeiten in der Rente für Mütter, deren Kinder vor 1992 geboren sind, verbessern. Dabei können wir im Hinblick auf die Notwendigkeit der weiteren Haushaltskonsolidierung nur schrittweise vorgehen.“
„Die CDU Deutschlands fordert die Bundesregierung auf zu prüfen, inwieweit es finanzielle Spielräume gibt, Müttern mit mehreren Kindern, die vor 1992 geboren worden sind, zusätzliche Entgeltpunkte in der Rente zu ermöglichen und dadurch Kindererziehungszeiten besser anzuerkennen.“
Derzeit laufen innerhalb der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag umfassende Abstimmungsgespräche zur Weiterentwicklung der Kindererziehungszeiten. Die Fraktion steht der besseren Anerkennung der Erziehungsleistung von Familien bei der Rentenberechnung sehr aufgeschlossen gegenüber. Allerdings muss natürlich auch die wichtige Frage der Finanzierung geklärt werden. Daher bleibt der weitere Verlauf der Gespräche abzuwarten.
Mit freundlichen Grüßen
Dirk Fischer