Frage an Dirk Fischer von Martin J. bezüglich Recht
Sehr geehrter Herr Fischer,
vielen Dank für Ihre Antwort vom 26.05.2011 auf meine Frage vom 05.04.2011 zum Thema Verlängerung von AKW-Laufzeiten.
Leider musste ich feststellen, dass Sie meine Fragen lediglich im letzten Absatz ansatzweise gestreift aber bei keineswegs konkret beantwortet haben.
Ich muss daher - vor allem in Bezug auf die noch bis 2021 laufenden Meiler - meine Fragen erneut an Sie stellen:
1. Wie stellen Sie sich die sichere Endlagerung des hochradioaktiven Atommülls für die kommenden eine Millionen Jahre vor?
2. Wie wollen Sie sicher stellen, dass der Atommüll für diese Zeit komplett und dauerhaft von der Biosphäre abgeschlossen bleibt?
3. Wie wollen Sie sicher stellen, dass auch die Menschen in 10000 Generationen (insgesamt sind es sogar mehr als 30000 Generationen) noch wissen, wo der Atommüll lagert und wie sie damit umzugehen haben?
4. Was würden Sie sagen, wenn wir uns heute noch mit dem Atommüll der Neandertaler, die vor nicht einmal 30000 Jahren ausgestorben sind, herumschlagen und dafür auch noch horrende Summen ausgeben müssten?
5. Wieso müssen wir normale Bürger für unseren Hausmüll teure Gebühren zahlen, die Atomindustrie aber darf die "Entsorgung"skosten auf uns und die kommenden Generationen abwälzen?
In gespannter Erwartung deutlich konkreterer Antworten verbleibe ich
mit freundlich Grüßen
Martin Jendis
Sehr geehrter Herr Jendis,
die sichere Endlagerung nuklearer Abfälle ist eine der wichtigsten Aufgaben bei der Nutzung der Kernenergie. International besteht bei Experten Einvernehmen, dass für hochradioaktive, wärmeentwickelnde Abfälle die Endlagerung in tiefen geologischen Formationen zu favorisieren ist. Entsprechende Projekte werden daher nicht nur in Deutschland vorangetrieben.
Die Frage wie und wo genau die sichere Endlagerung von hochradioaktivem Abfall für die kommenden eine Millionen Jahre möglich ist, muss von der Forschung beantwortet werden. In diesem Zusammenhang begrüße ich es sehr, dass das Moratorium zur Erkundung des Salzstocks Gorleben als mögliches Endlager für hochradioaktive Abfälle im letzten Jahr endete und die Erkundungsarbeiten wieder aufgenommen wurden, um klären zu können, ob Gorleben ein geeigneter Standort für ein mögliches Endlager ist. Eine ergebnisoffene Erkundung muss die Eignung des Salzstocks Gorleben umfassend begründen.
Mit freundlichen Grüßen
Dirk Fischer