Frage an Dirk Fischer von Moritz L. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Fischer,
wie stehen sie zu der finanziellen und personellen Verbandelung der überprüfenden TÜV Gesellschaften mit den zu überprüfenden AKW Betreibern? Als aufmerksamer Wikipedia-Leser wird einem die okönomische Verflechtung vor Augen gehalten.
vgl. Abschnitt: Beteiligung
http://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%9CV_S%C3%BCd
Wie soll man sich als mündiger Bürger solche offensichtlichen Interessenskonflikte schönreden? Sind die Angaben bei Wikipedia falsch? Von wem wird die von Ihnen angekündigte Überprüfung durchgeführt? Wie hoch darf Ihrer Ansicht nach das statistische Restrisiko sein bevor sie einen schnelleren Ausstieg in Betracht ziehen?
Die CDU nimmt für sich das legitime Recht in Anspruch, ihre Meinung zu überdenken. Warum hat nach nunmehr 3 Wochen seid dem Unglück noch keine öffentliche Debatte innerhalb der CDU stattgefunden, oder wird diese Debatte hinter geschlossenen Türen geführt? Gibt es diese Debatte und wer sind die Vertreter der verschiedenen Ansichten? Ich hoffe wirklich Sie können mir auf meine Fragen eine Antwort geben.
Mit freundlichen Grüssen
Moritz Langwald
Sehr geehrter Herr Langwald,
vielen Dank für Ihre Frage zur Überprüfung der Kernkraftwerke. Ihre darin angedeutete Sorge bezüglich einer möglicherweise zu großen Nähe des TÜV Süd zu den Energiekonzernen kann ich gut nachvollziehen. Daher empfehle ich Ihnen, sich direkt an das zuständige Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu wenden, um nähere Auskünfte dazu zu erhalten.
Die von Ihnen ebenfalls angesprochene aktuelle Risikoanalyse der deutschen Kernkraftwerke wird von der Reaktor-Sicherheitskommission als Gremium unabhängiger Experten in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden der Länder und dem Bundesumweltministerium vorgenommen. Die Reaktor-Sicherheitskommission hat am 17. März 2011 die Beratungen zur Durchführung der Sicherheitsüberprüfungen der Kernkraftwerke aufgenommen.
Die Debatte über die Zukunft der Kernenergie wird in der CDU seit einigen Wochen sehr intensiv geführt, sowohl in den Gremien der Partei, als auch in der Öffentlichkeit. Die Zeitungen und Nachrichtensendungen berichten regelmäßig darüber.
Mit freundlichen Grüßen
Dirk Fischer