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Frage von Tobias G. •

Frage an Dirk Fischer von Tobias G. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr geehrter Herr Fischer,

können Sie mir sagen, wann ein vollständiger Abzug deutscher Soldaten aus Afghanistan stattfinden wird?

In Deutschland ist Bundestagswahlkampf, aber der Wunsch den Krieg in Afghanistan zu beenden ist unter den Volksparteien kein Thema. Sind sich alle einig, dass deutscher Angriffskrieg wieder gut ist?

2002 hat ein deutscher Bundeskanzler mit einem "Nein" zu Krieg sogar eine Wahl gewonnen. Eine Frau Merkel war schon damals für den Krieg, damals im Irak. Nachlesen kann man das unter anderem hier: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,237040,00.html

Viele Menschen auf der Welt fanden damals die deutsch Stimme gegen den Irak-Krieg eine gute Stimme, auch wenn Frau Merkel dagegen war. Warum traut sich bei Afghanistan jetzt fast niemand nein zum Krieg zu sagen?

Ich wünsche mir jedenfalls eine stärkere Diskussion darüber, warum deutsche und andere Menschen für zweifelhafte kriegerische Handlungen ihr Leben lassen müssen und darüber, warum dieses Thema im Wahlkampf für nicht diskussionswürdig gehalten wird.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Gehlhaar,

vielen Dank für Ihre Frage zum Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr.

Der Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan verhindert, dass Afghanistan erneut zum Rückzugs-, Ausbildungs-, Planungs- und Operationsraum für international agierende Terroristen der Al-Quaida wird, die auch uns bedrohen. Auch Deutschland steht im Fadenkreuz von islamistischen Terroristen. Die Mitglieder der so genannten Sauerland-Gruppe, die verheerende Anschläge planten, wurden in Afghanistan ausgebildet.

Der Einsatz der Bundeswehr ermöglicht u. a. den Aufbau afghanischer Sicherheitskräfte, damit die Zentralregierung zukünftig selbständig in der Lage ist, das Land zu kontrollieren. Dann ist ein Abzug der ausländischen Sicherheitskräfte und damit auch der Bundeswehr möglich. Das ist ein Kernbestandteil einer „Übergabestrategie in Verantwortung“. Die Gefahr, dass nach einem Abzug der ausländischen Streitkräfte das menschenverachtende Regime der Taliban wieder an die Macht kommt, ist gegenwärtig noch nicht gebannt.

Bundeskanzlerin Angela Merkel will zusammen mit dem britischen Premierminister Brown und dem französischen Präsidenten Sarkozy noch 2009 eine internationale Afghanistan-Konferenz einberufen. Dabei soll die Staatengemeinschaft für die nächsten fünf Jahre mit Afghanistan eine Übergabestrategie mit konkreten Zielen vereinbaren.

Mit freundlichen Grüßen

Dirk Fischer