Frage an Dirk Fischer von Karl-Jürgen H. bezüglich Recht
Sehr geehrter Herr Fischer,
da man offenbar auch nach dem x-ten Amoklauf nicht bereit ist, das gefährliche Spiel mit echten Waffen ("Schießsport" genannt) zu unterbinden, wollen prominente Abgeordnete der Großen Koalition nun Spiele mit nachgemachten Waffen (Paintball) verbieten. Solche Spiele seien wegen „simulierter Tötungen“ sittenwidrig.
Wie auch immer man darüber denkt: Die europäische Spieletradition ist voll von simulierten Tötungen. Man denke an Geländespiele aus der Kindheit, an das Schachspiel oder an das Fechten. Wenn stimmt, was bei Wikipedia steht ist Paintball nur die technische Weiterentwicklung von altbekannten Geländespielen.
Wie stehen Sie zu dem Vorstoß der Abgeordneten? Welches Schutzziel soll erreicht werden? Handelt es sich um eine Realsatire der ausgehenden Legislaturperiode oder wollen Sie tatsächlich mit erhobenem Zeigefinger für sittenwidrig erklären und verbieten, was in unserem Land eine lange und bislang unbeanstandete Tradition hat?
Mit freundlichen Grüßen
Karl-Jürgen Hanßmann
Sehr geehrter Herr Hanßmann,
vielen Dank für Ihre Anfrage zum Thema Paintball.
Über ein Verbot von Paintball wird innerhalb der Fraktion noch ausgiebig diskutiert.
Ich selbst bin hinsichtlich der Notwendigkeit eines Paintball-Verbots unschlüssig. Mir wurden von verschiedenen Seiten Argumente vorgetragen, die sowohl für als auch gegen ein Verbot sprechen. Daher unterstütze ich die Forderung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, wonach eine wissenschaftliche Prüfung dieser Sportart in Auftrag gegeben werden soll.
Abschließend möchte ich Ihnen für Ihre Argumente und Anregungen danken. Sie waren mir in den zurückliegenden Diskussionen eine große Hilfe und werden es auch im weitergehenden Meinungsbildungsprozess sein.
Mit freundlichen Grüßen
Dirk Fischer