Frage an Dirk Behrendt von Ulrike S. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrter Herr Behrendt,
an den Volkshochschulen in Berlin arbeiten 600 Dozent/innen arbeitnehmerähnlich, d.h. wir arbeiten hauptberuflich in der Weiterbildung, z.B. in Integrationskursen oder Computerkursen, werden aber über Stunden-Honorare bezahlt. Wir arbeiten zum Teil seit über 20 Jahren in permanent unsicheren Arbeitsverhältnissen, d.h. ohne grundlegende soziale Absicherungen wie z.B. eine Honorarfortzahlung im Krankheitsfall, ein Anrecht auf eine existenzsichernde Stundenzuteilung oder Arbeitslosenversicherung.
Die Honorare sind seit 1992 nur einmalig um 6% erhöht worden. Kaum einer der DozentInnen kann nach 35jähriger Unterrichtstätigkeit eine Rente von mehr als 500 Euro erwarten.
Aus diesen Gründen haben die Gewerkschaften verdi und GEW, in denen viele von uns Mitglieder sind, den Innensenator aufgefordert, in Tarifverhandlungen einzutreten.
Würden Sie als Abgeordnete unsere Forderung nach eine Verbesserung dieser prekären Arbeitsverhältnisse unterstützen?
Mit freundlichen Grüßen
Ulrike Schätte
(VHS-Dozentin)
Sehr geehrte Frau Ulrike Schätte,
bei der Forderung nach der Verbesserung bzw. Abschaffung prekärer Beschäftigungsverhältnisse wissen Sie mich an Ihrer Seite. Schon aus meiner Zeit als Bezirksverordneter in Kreuzberg in den 90´er Jahren sind mir die miesen Arbeitsbedingungen der VHS-Dozenten bekannt. Die Forderung nach Tarifverhandlungen sollte vom Senat aufgegriffen werden. Was diese dann ergeben, kann ich nicht vorwegnehmen. Sie werden allerdings die allgemein bekannte, angespannte Haushaltslage des Landes Berlin zu berücksichtigen haben, so dass für großartige Versprechungen leider kaum Raum ist.
Herzlich,
Dirk Behrendt