Frage an Dietmar Nietan von Gerhard R. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Nietan,
wird die SPD dafür sorgen, daß in der Bundeswehrwerbung gesundheitliche Gefahren
nicht verschwiegen oder verharmlost werden?
Dazu ein Beispiel:
Bedingt einsatzbereit: Bundeswehr gehen die Soldaten aus ...
daserste.ndr.de/panorama/archiv/2011/bundeswehr229.html
31.03.2011 – Die Wehrpflicht ist ausgesetzt, aber die Armee braucht Soldaten: 12.000 Freiwillige pro Jahr. Panorama über die verzweifelte Suche nach den ...
Was halten Sie davon, wenn ein bundesweites Informationsblatt - hergestellt von einer Friedensorganisation - den Alltag von Soldaten beschreibt, die schwerstbehindert aus dem
Krieg zurückkamen?
Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Reth
Sehr geehrter Herr Reth,
selbstverständlich ist die Bundeswehr dazu berechtigt, für sich zu werben. Für viele Menschen ist die Bundeswehr ein beliebter und verlässlicher Arbeitgeber, sei es lebenslang oder auf Zeit. Die Rekrutierung von Nachwuchs hat gerade nach der Aussetzung der Wehrpflicht an Bedeutung gewonnen.
Dabei müssen aber selbstverständlich bestimmte Formen gewahrt bleiben. Wie Sie sich erinnern, wurde beispielsweise die Werbekampagne der Bundeswehr für Abenteuer-Camps, die in der Jugendzeitschrift BRAVO erschien, auch von Seiten der SPD mit deutlichen Worten kritisiert. Die Risiken eines Einsatzes sollten nicht ausgeblendet werden denn es ist klar, dass eine Tätigkeit bei der Bundeswehr, zumal wenn sie die Möglichkeit des Einsatzes in einem Krisengebiet beinhaltet, kein Job wie jeder andere ist. Gerade wenn die Bundeswehr an Schulen für sich wirbt, halte ich es für bedeutsam, dass dieselben jungen Leute auch über Freiwilligendienste informiert werden und mit Friedensaktivisten bzw. Wehrdienstverweigerern ins Gespräch kommen.
Wie ich bereits in meiner Antwort an Herrn T. vom 24.4.2013 hier auf Abgeordnetenwatch klargemacht habe, darf das Thema versehrter Soldaten nicht totgeschwiegen werden! Sowohl die Bundeswehr als auch Staat und Gesellschaft sind in der Pflicht, ihnen die nötige Unterstützung und Anerkennung zu geben. Die Risiken eines Einsatzes müssen klar benannt werden, Betroffene dürfen mit den Konsequenzen nicht allein gelassen werden. Es steht Friedensorganisationen selbstverständlich frei, den Alltag versehrter Soldaten zu beschreiben. Die Problematik körperlich versehrter und/oder traumatisierter Soldatinnen und Soldaten ist in jüngerer Zeit auch immer wieder in der Presse thematisiert worden - eine notwendige Debatte, wie ich finde.
Mit freundlichen Grüßen
Dietmar Nietan, MdB