Frage an Dietmar Nietan von Sylke M. bezüglich Jugend
Warum zahlt der Staat nur bis zum 12. Lebensjahr Unterhaltsvorschuss? Was ist dann? Mein jüngster Sohn ist 13, sein Vater zahlt keinen Unterhalt. Mich fragt da keinerm, ob ich es schaffe für alles aufzukommen. Ich muß mit meinem Geld für alles aufkommen. Klassenfahrt, Fußball, Geburtstag u.u.u. Da macht der Staat nichts. Ein Kind ab 12 braucht also nichts mehr?
Sehr geehrte Frau May,
vielen Dank für Ihre Frage zum Thema Unterhaltsvorschuss. Die schwierige Lebenssituation von vielen Alleinerziehenden, Arbeit, Kinder und Haushalt allein zu bewältigen, ist mir durch Gespräche und andere Zuschriften bekannt.
Der Unterhaltsvorschuss soll die finanzielle Belastung von Alleinerziehenden mildern und Hilfe bei der schwierigen Erziehungssituation von jüngeren Kindern unter 12 Jahren bieten. Der Bundestag ist bei dem entsprechenden Gesetz davon ausgegangen, dass mit zunehmendem Alter des Kindes der besonders hohe Betreuungsaufwand geringer wird und sich dadurch die Erziehungssituation erleichtert, den gerade jüngere Kinder erfordern. Das ist der Grund für die Begrenzung des Unterhaltsvorschusses bis zum 12. Lebensjahr. Ob dies tatsächlich so ist, ist sicher von Kind zu Kind unterschiedlich. Insofern lässt sich die bestehende Regelung sicher kritisieren. Für mich ist entscheidend, was man verbessern kann, damit am Ende in der Regel die Väter ihrer Unterhaltspflicht nachkommen.
Darüber hinaus wird innerhalb der SPD ein Vorschlag von verschiedenen Sozialverbänden diskutiert, eine Kindergrundsicherung einzuführen, die jedem Kind unabhängig vom Einkommen der Eltern die gleiche finanzielle Unterstützung zukommen lässt. Schließlich ist uns jedes Kind gleich viel wert.
Als jugendpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Kreis Düren ist mir bewusst, dass nicht nur die materielle Absicherung wichtig ist, sondern Alleinerziehende auch durch den Ausbau der Kinderbetreuung geholfen werden muss. Hier hat die SPD in den vergangenen Jahren einiges mit der Einführung von Offenen Ganztagsschulen und dem Ausbau von Betreuungsplätzen für unter Dreijährige erreicht. Doch wir können uns mit dem Erreichten nicht zufrieden geben. Ein weiterer Ausbau von Betreuungseinrichtungen und deren kostenlose Nutzung sind notwendig, um die Lebenssituation von Alleinerzeihenden zu erleichtern.
Mit freundlichen Grüßen
Dietmar Nietan MdB