Frage an Dietmar Bartsch von Peter B. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Hallo Herr Bartsch,
ich habe gerade von einer Studie zu einer Pestizidabgabe gelesen.
https://blog.gls.de/landwirtschaft/pestizidabgabe-agrarwende-politisch-anpacken/
Ich wollte mal fragen, wie Sie dazu stehen. Das könnte doch ein wirksames Mittel sein um das weitere Insektensterben zu vermindern, oder?
Würden Sie sich in Zukunft dafür einsetzen?
Viele Grüße
Peter Beblein
Sehr geehrter Herr Beblein,
DIE LINKE lehnt eine Abgabe auf Pestizide ab. Höhere Preise treffen vor allem die Betriebe, die jetzt schon mit dem Rücken an der Wand stehen. Dass sie überhaupt dort stehen, liegt an einer falschen Agrarpolitik der Bundesregierung, die einen Preisunterbietungswettbewerb zulässt und damit vor allem die Profitgier von Großkonzernen in Verarbeitung und Vermarktung stillt. Statt Erzeuger zu schützen, ihnen Zugang zu Boden, eine kostendeckende Produktion, Absatzmärkte für ihre Produkte und faire Verträge mit Verarbeitung und Vermarktung zuzusichern, geht die Abwärtsspirale immer weiter.
Eine Pestizidsteuer ist genauso wenig sozial wie eine CO2-Steuer. DIE LINKE unterstützt das Ziel von mehr Klima-, Umwelt- und Insektenschutz. Dies ist aber nicht durch eine Steuer zu erreichen, sondern durch klare rechtliche Vorgaben mit angemessenen Übergangsfristen, einer über die Kostendeckung hinausgehenden Förderung und vor allem dem Schutz der heimischen Produktion durch den Ausbau regionaler Wertschöpfungsketten und einem Ende der Preiskonkurrenz mit dem globalen Markt.
Freundliche Grüße
Dr. Dietmar Bartsch