Frage an Dietmar Bartsch von Carmen S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Meine Frage betrifft auch den Umgang mit Herrn Guttenberg im Bundestag.Ich empfinde den Ton,der dort herrschte,als unverschämt.
Sollte man sich nicht für gewisse Äusserungen bei Herrn Guttenberg entschuldigen? (eine Frage der Ehre)
Gute Vorbilder vermeiden solche Entgleisungen.
MFG
Carmen Schnapka
Sehr geehrte Frau Schnapka,
zweifelsfrei fallen im Bundestag in der parlamentarischen Auseinandersetzung auch deutliche Worte. Gerade auch bei Herrn zu Guttenberg war das notwendig. Nach meiner Auffassung ist eine klare Sachauseinandersetzung nötig, sofern die jeweilige Person nicht beschädigt und ein Maß nicht unterschritten wird. Der Bundestag sollte sehr wohl ein Vorbild im kulturvollen Umgang miteinander sein.
Meine Rede zu den Vorwürfen an Herrn zu Guttenberg habe ich mir noch einmal angesehen und würde sie im Kern wieder so halten. Er sprach zunächst von abstrusen Vorwürfen, hat seinen Doktortitel zurückgeben wollen, obwohl das unzulässig ist. Er ist letztlich an seiner Ehre gepackt worden und zurückgetreten. Die Aussagen aus der Wissenschaft und auch aus der CDU waren sehr deutlich und haben das bewirkt, nicht zuerst die Opposition. Er selbst hat mit seinem Agieren beim Absetzen des Kapitäns der „Gorch Fock“ einen Maßstab gesetzt.
Wenn das auch kein Kriterium ist, so will ich doch erwähnen, dass ich noch nie nach einer Rede so viel Zustimmung erhalten habe, und zwar weit über politisch Nahestehende hinaus.
Freundliche Grüße
Dr. Dietmar Bartsch