Frage an Dieter-Lebrecht Koch von robert l. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Lebrecht-Koch,
Warum setzt sich die CDU nicht für einen Mindestlohn ein?
Heute ist es für viele Menschen nicht möglich über "die Runden zu kommen".
Glauben Sie, dass keine Briefe mehr in Deutschland ausgetragen werden, wenn die Briefträger einen Mindestohn erhalten, wie es jetzt die Arbeitgeber behaupten??
Wie rechtfertigen Sie eine Diätenerhöhung um 10%, wenn die normalen Arbeitnehmer fast gar nichts bekommen?
Sehr geehrter Herr Lehr,
Die CDU ist für ein Mindesteinkommen, das sich z.B aus einem marktgerechten Lohn (der von den Tarifparteien ausgehandelt wird, da hat die Politik nicht hineinzureden - und das hat sich über Jahrzehnte bewährt) ergänzt um einen staatlichen Anteil, ergibt. Dieses Mindesteinkommen sichert dann den Lebensunterhalt für niedrig bezahlte sozialversicherungspflichtige Arbeit. Arbeit muß bezahlt werden, nicht Arbeitslosigkeit! Der Mindestlohn anderer Länder ist an ein völlig anderes Arbeitsvertragssystem gebunden, dass ein extrem leichtes Einstellen und Kündigen erlaubt. Mann kann nicht die besten Seiten verschiedener Systeme in ein bestehenses anderes System integrieren. Die Kündigung von Tausenden Arbeitsplätzen und die Rücknahme von Investitionsplänen von Firmen, die wir durch die Liberalisierung der Postdienste erreichen wollten beweist: Die Post wird als Monopol weiter bestehen und die Preise für Postdienstleistungen werden "Dank" fehlender Konkurrenz für uns Verbraucher überhöht bleiben. Ich sage sogar Preissteigerungen voraus: Dank des Mindestlohnwahns.
Ich habe Diätenerhöhungen nicht zu rechtfertigen!
Allerdings wäre es besser, wenn Sie sich für z.B. die Arbeitszeiten von Abgeordneten interessiert hätten. Da liegen oft 70 bis 80 Stunden die Woche an! In Anbetracht dessen erscheint der Wirbel um Arbeitszeiterhöhungen von 20 Min. - wie Vergangenheit zeigte - doch kleinlich. Im Übrigen spielt der Neid gegenüber Abgeordneteneinkünften aus ihrer Mandatstätigkeit die wichtigste Rolle zu spielen. Wer Fußballern, die Millionen verdienen, zujubelt, der sollte guten Politiker zugestehen angemessen bezahlt zu werden. Und wer an der Spitze (in der Führung) eines Staates die besten "Köpfe" sehen möchte, der muß auch eine entsprechende Bezahlung fordern. Wenn der Staat für die Besetzung der Bundestagsmadate die besten "Arbeitskräfte" sucht, dann muß er dafür bezahlen, ähnlich, wie das bei anderen Jobs auch ist. Bitte vergleichen Sie nicht Einkommen von Spitzenpolitiken im Bundestag mit Einkommensbeziehern aus angestellter Arbeit (der normale Arbeitnehmer, wie Sie sie nennen).
Im Übrigen ist die Diätenerhöhung mit z.T. erheblichen Reduzierungen bei der Versorgung nach dem Mandat verknüpft worden, aber das wurde Ihnen sicherlich nicht mitgeteilt.
Mit freundlichen Grüßen und: kommen Sie doch mal zu einem meiner Vortäge, wenn ich wieder in Gotha bin! Die geschieht übrigens regelmäßig.
Ihr Dieter-L. Koch