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Frage von Anett E. •

Frage an Diana Skibbe von Anett E. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrte Frau Skibbe,

derzeit wandern massenhaft junge, gut ausgebildete Leute aus unserer Region ab und kehren meist nie wieder zurück. Bildungs- und Kulturangebote gerade für Jugendliche auf dem Land sind immer dünner gesäht. Wenn ich meinen Landkreis Greiz betrachte, so hat hier ein leises, unauffälliges sterben von Jugendfreizeiteinrichtungen eingesetzt, die eine der letzten Möglichkeiten waren, kostenlos ein sinnvolles Freizeitprogramm zu genießen. Jugendclubs werden von 1€-Jobbern betrieben, die Facharbeit wird von einer Art sozialpädagogischen Wanderzirkus betrieben. Nicht gerade eine Situation, die eine junge, anspruchsvolle Generation zu Verweilen einlädt! Welche Ideen und Ansprüche haben Sie diesbezüglich? Was soll und kann betan werden, um jungen Menschen das Verweilen in unserer Region wieder erstrebenswert werden zu lassen? Welche Ansätze sehen Sie und sieht die LINKE hier und welche Finanzierungsmöglichkeiten bestehen dazu aus Ihrer Sicht?

Vielen Dank und viele Grüße

A. Elm

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DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Elm,

zuerst einmal möchte ich mich bei Ihnen für die Frage bedanken. Natürlich kann uns die Situation um die Abwanderung der Jugendlichen nicht befriedigen. Wenn man noch ergänzt, dass vorwiegend junge Frauen die Region verlassen, kann sich jeder an seinen zehn Fingern abzählen, was das für die Zukunft bedeutet.

Dazu kommt, dass fast jedes vierte Kind unter Hartz-IV-Bedingungen aufwächst, ihnen damit der Zugang zu Kultur mindestens erschwert wird. Dagegen setzen wir auf gute Bildungs- und Betreuungsangebote im Kindergarten und in der Schule. Jugendfreizeiteinrichtungen sollten diese Angebote ergänzen. Eine Vernetzung mit den bestehenden Bildungsangeboten oder mit kulturellen und sozialen Einrichtungen ist wünschenswert und kostet nicht viel. Unsere Vorschläge, die sogenannten "1-Euro-Jobber" durch öffentlich geförderte Beschäftigung zu ersetzen, liegen seit langem auf dem Tisch. Diese Stellen kosten nicht viel mehr, als die bisherigen "1-Euro-Jobs", wenn man alle Ausgaben zusammenzählt. Wenn man auf diese Ausgaben noch ca. 200 € darauf legt, bietet das eine menschenwürdige Arbeit, bei der obendrein noch die sozialversicherungspflichtigen Abgaben geleistet werden würden. Die Dauer dieser Maßnahmen müsste mindestens zwei Jahre betragen, damit man danach nicht gleich wieder in Hartz-IV fällt. Von diesen Maßnahmen könnten Jugendklubs genauso profitieren wie soziale Einrichtungen oder Vereine und Verbände. Und das käme bei den Menschen an!

Mit freundlichen Grüßen, Diana Skibbe