Frage an Detlev Spangenberg von Heike R. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Spangenberg.
ich fühle mich persönlich von Merkel und Spahn getäuscht. Ich persönlich fühle ein Ausweichen der s.g. "bürgerlichen Mitte" vor ehrlicher Aussage.
Meine Frage an Sie.
Merkel erwarte, dass 60-70% der Deutschen an covid-19 erkranken werden.
quelle: https://www.welt.de/politik/deutschland/article206495961/Epidemie-Merkels-politisch-gefaehrlicher-Satz-zu-Corona.html
Das sind absolut 50 Mio Deutsche !!!!
Ich bitte Sie und die AFD im Bundestag öffentlich zu anzufragen, wie und von wem die absolut wahnsinnige Zahl von 50 Mio Deutschen getest werden soll? Ohne Test keine Diagnose? Ohne Diagnose keine adäquate Behandlung? Also was planen Merkel und Spahn mit den Betroffenen ein, was erwarten sie tatsächlich? Viele Tote?
Wie sollen diese zwingend erforderlichen Tests erfolgen? Wie soll anschließend verfahren werden mit der aberwitzigen Zahl von 50 Mio, die Merkel ja selbst erwartet (quelle s.o.) ?
Merkels "Geschwafel" von Solidarität macht mich da nur wütend, betroffen und ohnmächtig.
Herr Spangenberg, können Sie dazu öffentlich Merkel und Spahn im Bundestag "stellen"?
Es geht uns alle an, wie über uns gedacht wird, betroffen sind ja jedermanns Familien im Lande, parteiübergreifend und frei jeglicher ideologischer Unterschiede.
Bitte beantworten Sie mir, als Obmann im Gesundheitsausschuss, wie Merkel/Spahn 60% der Bevölkerung testen will? Oder was dann ohne 50 Mio Tests die von der Regierung erwartete Auswirkung ist?
H. R.
Sehr geehrte Frau Rogall
Es handelt sich bei der dem Virus SARS-CoV-2 ausgelösten Krankheit um Erkrankung vorwiegend er Atemwege und der Lunge. Nach derzeitigem Wissensstand verläuft bei einem Großteil der Bevölkerung diese Krankheit mit milden Krankheitssymptomen, oder bei vielen Menschen bleibt die Infektion gar unbemerkt. Es ist also in diesen Fällen keine ärztliche Behandlung erforderlich.
Schwere Verläufe treten nach derzeitigem Kenntnisstand vorrangig bei älteren und immungeschwächten Patienten auf, mit zusätzlichen Vorerkrankungen.
Die Lage ist augenblicklich sehr dynamisch und die Informationen der verschiedenen Akteure im Gesundheitssystem werden laufend aktualisiert, von verschiedenen Fachmedizinern werden neue Erkenntnisse oder Ansichten veröffentlicht. Zahlreiche, teils widersprüchliche Medienmeldungen machen es nicht einfacher.
Woher Frau Merkel diese Zahlen zum Zeitpunkt ihrer Äußerung hatte und was ihre Absichten waren mit dieser Erklärung, entzieht sich auch unserer Kenntnis.
Es ist nicht angedacht, 50 Millionen Deutsche, oder gar alle, auf das neuartige Corona-Virus zu testen. Das wäre unrealistisch, dies zu fordern.
Es wird sich im Laufe der kommenden Monate ein Großteil der Deutschen durch eine Infektion immunisieren, wie es auch gegen andere, schon länger hier bekannte Viren, der Fall ist. Dies ist trotz der derzeitigen weitreichenden Maßnahmen wahrscheinlich unvermeidbar.
Vor einer Infektion müssen vor allem die sogenannten Risikogruppen - teilweise Menschen über 65 Jahre und diejenigen mit bestimmten Vorerkrankungen - geschützt werden, weil für sie die durch das Virus SARS-CoV-2 ausgelöste Erkrankung (COVID-19) einen gefährlichen Verlauf nehmen kann, bis hin zu intensivmedizinischer Behandlung. Dabei können einige immungeschwächte Patienten sterben, weil die Virusinfektion weil für ihren geschwächten Körper der Auslöser ist. Eine Infektion mit einer hier bekannten Grippe hätte für viele von ihnen sicherlich ähnliche Folgen.
Mit einer einmaligen Testung der Bevölkerung auf das Virus wäre es nicht getan, sondern es müsste eine wiederholte Testung einer erheblich großen Population widerholt erfolgen. Allein dies wäre organisatorisch nicht durchführbar. Aus unserer Sicht ist wäre es sinnvoll, stichprobenartige Tests auf Antikörper durchzuführen, wenn diese Antikörpertests zur Verfügung stehen, um die „Immunschutz“ in der Bevölkerung durch Hochrechnung annähernd zu ermitteln. Ziel sollte es sein, die Ausbreitung des Virus in der Bevölkerung wissenschaftlich zu überwachen verlangsamen. Ganz wichtig ist dabei, wie gesagt, der Schutz der Risikopatienten dies aber unter Wahrung deren Grundrechte.
Die AfD-Fraktion hat, als erste Fraktion im Deutschen Bundestag, bereits vor der Bundesregierung strikte Maßnahmen gefordert (BT-Drucksache 19/17128), um die Ausbreitung mit dem SARS-CoV-2 Virus einzudämmen.
Eine weitere unserer Forderungen ist schon seit langem eine Rückholung der Medikamentenproduktion und deren Grundstoffe nach Europa, um für solche Krisen gewappnet zu sein. Dies trifft auch für die Produktion der Medizinprodukte zu. Details dazu sind in der( AfD) BT-Drucksache 19/9778 vom 29.04.2019 einzusehen.
Damit hätten die Folgen einer Medikamentenknappheit, wie sie sich schon in letzter Zeit bei etwa 300 Medikamenten abzeichnete und welche durch die derzeitige Sachlage noch verschärft wird, verhindert werden können.
Ebenso befürworten wir eine Lagervorhaltung von bestimmten Medikamenten für mindestens ein Quartal und folgen damit den Forderungen von Herrn Prof. Kugler in seiner Funktion als Leitender Gesundheitswissenschaftler der TU Dresden, um Versorgungsengpässen zukünftig vorzubeugen.
In der derzeitigen Krise halten wir es ebenfalls für angebracht, die derzeitigen Maßnahmen der Bundesregierung laufend zu bewerten und die Lehren daraus für etwaige zukünftige Ereignisse dieser Art zu erschließen und notwendige Maßnahmen für etwaige zukünftige Ereignisse dieser Art durchführen zu können.
Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen
Detlev Spangenberg