Frage an Detleff Karstens von Katharina E. bezüglich Bildung und Erziehung
Guten Tag Herr Karstensen,
im Rahmen unseres Sozialkunde Leistungskurs beschäftigen wir uns intensiv mit der Bundestagswahl am 27.09.09.
Ich bitte Sie, uns -als potezielle Wähler-, im Rahmen Ihres Wahlkampfes, einige Fragen bezüglich ihren Zielen zu beantworten.
Da die Bildung für uns einer der interessantesten und wichtigsten Punkte ist, bitte ich Sie, mir einen Einblick in Ihre Bildungspolitik zu gestatten. Wie stehen Sie zu der Realschule "Plus"? Was ist ihre Meinung zu der verkürzten Oberstufe? Wie wollen Sie das Angebot an den Unis attraktiver machen? Wie stehen Sie zu dem Arbeitsmarkt und wie wollen sie diesen fördern?
Aufgrund unseres Alters möchte ich Sie zudem bitten, mir einige Fragen zu dem Thema Jugend und Familien zu beantworten. Wie wollen Sie die Jugen unterstützen? Haben Sie vor, Jugendzentren zu eröffnen und gezielte soziale Probleme zu lösen? Wenn ja, wie? Was sind Ihre Grundsätze zum Thema Familienpolitik und was möchten Sie an der momentanen Situation ändern?
Die Lage in Afghanistan ist auch relativ brenzlig. Wie stehen Sie zu dem Bundeswehreinsatz? Wie wollen SIe die Außenpolitik ändern bzw. verbessern?
Mit freundlichen Grüßen
K. Emmrich
Sehr geehrte Frau Emmrich,
gern beantworte ich Ihre 3 Fragengruppen:
1) Bildung
Ziel der Bildung sind starke Persönlichkeiten mit guten inneren Werten, wie sie zum Beispiel durch Orientierung an der Bibel vermittelt werden können, aber auch von vielen Bürgern aus Einsicht bejaht werden. Solche Menschen werden nicht nur auf dem Arbeitsmarkt gut ankommen sondern auch ihn selber durch innovative Ideen und Gründungen mitgestalten. Statt verkürzter Oberstufe bin ich für den Einbau praxisbezogener Lernabschnitte. Eine Zielausrichtung nur auf die Weiterbildung in Unis ist eine Fehlentwicklung. Sie fördert den jetzigen Trend, dass der Unterschied zwischen Arm und Reich in Deutschland wächst. Die Realschule "Plus" (für Rheinland-Pfalz) mag durch Umetikettierung der Hauptschule für Ansehen und Berufschancen der Schüler gut sein; entscheidend sind aber die Inhalte, um zum Beispiel Spätentwicklern neu Chancen zu öffnen. Auch die heute schon vorhandenen Möglichkeiten, im Laufe des Berufslebens erneut eine Lernphase einzulegen, sind zu fördern. Einen Wechsel zwischen Lernen und Arbeiten, wie ich ihn erleben durfte, halte ich für optimal.
2) Jugend und Familien
Grundsätzlich sind wir für eine Abkehr von der Verstaatlichung der Kindererziehung, zugunsten einer Stärkung der Familien für diese Aufgabe, die nach Artikel 6 des deutschen Grundgesetzes ihr Recht und ihre Pflicht ist.
Gute Jugendarbeit lebt vom Engagement der verantwortlichen Leiter und Helfer. Sie gehört in die Hand privater und kirchlicher Einrichtungen. Ehrenamt ist zu fördern. Vielleicht fehlt es noch an begeisternden Aufgaben für Jugendliche um die 20 Jahre.
3) Afghanistan
Die Bundeswehr ist dort keine Besatzungsmacht – wie früher die Rote Armee – sondern eine Hilfstruppe zur Stabilisierung des Landes mit der Nebenwirkung, damit auch weltweitem Terror vorzubeugen. Der zivile Aufbau ist unter dem Schirm des Militärs weiter auszubauen und die eigenstaatliche Ordnung zu fördern, damit die Bundeswehr bzw. ihr UNO-Auftrag dort überflüssig wird. Ich sehe mit Sorge, dass der Opiumanbau immer noch ein Rückgrat der Wirtschaft dort ist. Deshalb ist durch neue Ideen ein Wandel der Landwirtschaft erforderlich.
Weitere Vertiefung auf gezielte Nachfrage.
Mit freundlichem Gruß,
Detleff Karstens