Frage an Detlef Loosz von Simone M. bezüglich Gesundheit
Guten Tag,
meine Frage bezieht sich auf den Pflegenotstand in Deutschland...
Ich arbeite selber als Krankenschwester in einer Senioreneinrichtung und frage mich ernsthaft wie sich das ganze weiter entwicklen soll. Immer mehr Aufgaben für immer weniger examniertes Personal bei einem Lohn bei dem man weinen möchte.
Was denken Sie kann Ihre Politik bewirken um die Situation zu verbessern?
Denn unter diesen Bedigungen bis 67 ist fast schon unmenschlich.
Sehr geehrte Frau Meister,
Sie sprechen ein Thema an, das mich selbst sehr bewegt. Die schlechte Bezahlung der Angestellten in der Pflege drückt in meinen Augen leider auch die fehlende Wertschätzung durch die Gesellschaft aus. Wer eine Tonne Stahl bewegt, wird besser bezahlt als der- oder diejenige, die einen Patienten bewegt. Das ist eine Ungerechtigkeit, die nicht sein darf! Unter diesen Bedingungen dürfen uns nicht wundern, wenn es in diesem wichtigen Berufsfeld an engagiertem Nachwuchs fehlt.
Meine Partei hat ein Zehn-Punkte-Programm entwickelt, das wir nach der Wahl umsetzten werden. Die Gewerkschaft ver.di, die auch für Sie als Krankenschwester zuständig ist, begrüßt dieses Programm übrigens ausdrücklich. Hier die Punkte:
1. Job-Offensive: 125.000 neue Stellen in der Pflege
2. Gerechtigkeits-Offensive: bessere Arbeitsbedingungen und bessere Bezahlung
3. Die Bürgerpflegeversicherung solide finanzieren
4. Bessere und verlässlichere Pflegeleistungen durch einen neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff
5. Pflege vermeiden und Selbstständigkeit und Teilhabe bis ins hohe Alter ermöglichen
6. Investitionen und Engagement für ein altersgerechtes Lebens- und Wohnumfeld
7. Passgenaue Leistungen wie aus einer Hand: Die gestaltende Rolle der Kommunen
8. Unterstützungsoffensive für Angehörige: Ausbau der Beratungsinfrastruktur
9. Flexible Pflegezeit zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf
10. Haushaltsnahe Dienstleistungen
Schließlich thematisieren Sie das Thema Rente mit 67. Ich bin froh, dass die SPD diese Position teilweise überdacht hat. Unser Ziel ist, dass jede Arbeitnehmerin und jeder Arbeitnehmer nach 45 sozialversicherten Beschäftigungsjahren und mit 63 Lebensjahren abschlagsfrei aus dem Beruf ausscheiden kann. Wer früher nicht mehr fähig ist, den Beruf auszuüben, darf auch keine Abschläge bekommen.
Die vier Regierungsjahre der schwarz-gelben Koalition waren verlorene Jahre. Für die SPD und mich persönlich stehen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Mittelpunkt und daher hoffe ich auf Ihre Stimme bei der Bundestagswahl am 22. September.
Mit freundlichen Grüßen
Detlef Loosz