Ist es juristisch gesehen möglich, mit einem Aufforstungsprojekt für deutsche Wälder CO2 zu kompensieren (auf dem freiwilligen Markt)?

Sehr geehrte Frau H.,

vielen Dank für Ihre Frage vom 15. Juni 2022 und das damit verbundene Vertrauen. Als direkt gewählter Abgeordneter für Oldenburg und das Ammerland antworte ich Ihnen natürlich sehr gerne darauf.

Sie sprechen mit Ihrer Frage ein wichtiges und komplexes Thema an. Es ist juristisch gesehen möglich, durch Waldaufforstungen in Deutschland Zertifikate zur CO2 Kompensation zu erhalten, und es wird durch Firmen wie Woodify aus Bonn praktiziert. Die juristische Grundlage hierzu ist die Umsetzung des Pariser Abkommens in nationales Recht durch das Gesetz über einen nationalen Zertifikatehandel für Brennstoffemissionen von 2019.

Es ist dabei notwendig, dass das Projekt eine Ambitionssteigerung zu den Nationalen Klimaschutzzielen des Landes darstellt. Die Aufforstung von Monokulturen wird nicht durch den Zertifikate-Handel unterstützt. Im Koalitionsvertrag haben sich die Ampel-Parteien darauf verständigt, ökologische Aufforstung zu fördern.

Allerdings wird in Deutschland die gesamte Waldfläche als CO2-Speicher für das eigene Budget genutzt, wenn ein Unternehmen also in Deutschland aufforstet und dadurch Zertifikate erwirbt kommt es nach derzeitigem Stand weiterhin zu einer Doppelzählung.

Ich hoffe, dass ich Ihnen mit diesen Informationen erst einmal weiterhelfen konnte. Sollten Sie wieder einmal Fragen zu diesem oder einem anderen Thema haben, stehen mein Team und ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen,

Dennis Rohde