wie soll es mit der immer größer werdenden Wolfspopulation und Rissen weiter gehen? Kann es eine Begrenzung wie in Schweden geben?
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Sehr geehrte Frau H.
vielen Dank für Ihre Frage. Verzeihen Sie die späte Antwort.
Bezüglich Ihrer Anfrage verweise ich auf Informationen des Ministeriums für Wissenschaft, Energie, Umwelt und Klimaschutz des Landes Sachsen-Anhalt, wonach gemäß Monitoringbericht 2023/2024 für die Übergriffe auf Nutztiere nicht die Anzahl der Wölfe entscheidend sei, sondern ob ein wolfsabweisender Herdenschutz bestehe. Ungeachtet dessen ist die Entnahme von Wölfen mit problematischen Verhalten auch heute bereit im Einzelfall erlaubt, sofern entsprechende Ausnahmekriterien erfüllt sind.
Mit Beschluss vom 3. Dezember 2024 hat der ständige Ausschuss der Berner Konvention den Schutzstatus des Wolfes von "streng geschützt" auf "geschützt" herabgesenkt. Das wird sicherlich dazu führen, dass die Europäische Kommission die bereits in der vorangegangenen Legislaturperiode geplante Novelle der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie vornehmen und den Schutzstatus entsprechend herabsenken wird. Entsprechend werde sich das auf Bundes- und Landesebene auswirken. In welcher Form kann ich momentan nicht absehen. Gleichwohl wird die zentrale Konfliktfrage, also der Herdenschutz mittels Herabstufung nicht gelöst werden. Somit ist eine Begrenzung wie sie Schweden praktiziert aus meiner Sicht kein alleiniges Lösungsmittel. Vielmehr gelte es, die Fördermöglichkeiten so ausreichend zu gestalten, dass ein effektiver Herdenschutz möglich wird. Das Land Sachsen-Anhalt fördert entsprechende Maßnahmen zu 100 %; Beratungen zu Herdenschutz können kostenfrei in Anspruch genommen werden.
Mit freundlichen Grüßen
David Schliesing